Das Ausmaß der Arbeitslosigkeit ist kein Problem von Jahreszeiten

Auch die aktuellen Arbeitsmarktzahlen für NRW werden in bekannter Manier
schöngeredet. Trotz 777.135 offiziell registrierter Arbeitslosen und eines
Anstiegs von 46.146 Arbeitslosen im Januar 2011 im Verhältnis zum Vormonat will
die Chefin der NRW-Regionaldirektion, Christiane Schönefeld, einen „positiven
Trend“ erkennen.

„Demgegüber liegt die wahre Zahl der Arbeitslosen in NRW mit 990.538 Personen knapp
unterhalb der 1 Mio.-Grenze und hat damit weiterhin dramatische Ausmaße,“
erklärt der arbeitsmarktpolitische Sprecher der DIE LINKE.NRW, Jürgen Aust.
„Die offizielle Statistik hat mit Einführung von Hartz IV das wahre Ausmaß der
Arbeitslosigkeit durch statistische Tricks soweit ‚verschlankt‘, dass nur noch
ca. 70% der von Erwerbslosigkeit betroffenen Menschen registriert werden. In
NRW werden im Monat Januar 2011 ca. 213.000 Menschen aus der offiziellen
Statistik gewissermaßen entsorgt, damit das gesellschaftliche Grundproblem,
dass dieses kapitalistische Wirtschaftssystem nicht mehr bereit und in der Lage
ist, den von Erwerbslosigkeit betroffenen Menschen eine menschenwürdige
Perspektive zu bieten, nicht von der öffentlichen Kritik aufgegriffen wird,“ stellt Aust weiter fest.

Die nach wie vor nahezu unverändert hohe Zahl von ca. 1.6 Mio. Menschen in NRW im
Hartz IV-Bezug entlarven sämtliche Aufschwungparolen als bekannte neoliberale
Demagogie. DIE LINKE.NRW hat deshalb die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit, der
ständigen Ausweitung prekärer Beschäftigung sowie der Armut in NRW zu ihrem
Schwerpunktthema in den kommenden Monaten gemacht.


Irina Neszeri

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