Assekurata mit neuem Lebensversicherung Test

Das Lebensversicherungsreformgesetz dürfte auf die Entwicklung des deutschen Lebensversicherungsmarktes erhebliche Auswirkungen haben. Das zumindest ist die Prognose des unabhängigen Ratinghauses Assekurata. Die Gesellschaft geht davon aus, dass die Überschussbeteiligung in Höhe von drei Prozent dauerhaft nicht mehr zu halten ist.

 

Niedriger Garantiezins zeigt Auswirkungen

Die Analysten der Assekurata haben sich unter anderem mit der Reduzierung des Garantiezinses beschäftigt. Dieser beträgt seit 01. Januar 2015 für neu abgeschlossene Lebensversicherungsverträge 1,25 Prozent. Die Fachleute gehen davon aus, dass es bis zum Jahr 2017 keine erneute Reduzierung durch den Gesetzgeber geben sollte. Die Verringerung hat aber direkte Auswirkungen auf die garantierte Beitragsrendite. Diese ergibt sich aus dem Verhältnis der aufgewendeten Beiträge zur garantierten Auszahlung. Im Jahr 2015 wird die Beitragsrendite durchschnittlich bei 0,42 Prozent liegen, sie ist damit im Vergleich zum Vorjahreswert von 0,93 Prozent erheblich gesunken. Setzt man die Inflationsrate des Jahres 2014 mit 0,9 Prozent an, dürften in 25 Jahren nur noch vier Lebensversicherer einen realen Kapitalerhalt ermöglichen.

 

Sinkende Überschussbeteiligung wahrscheinlich

Die Assekurata hat neben den Garantiezinsen auch die Überschussbeteiligung betrachtet. Im Jahr 2015 wird die Summe aus Garantiezins in Höhe von 1,25 Prozent und laufendem Zinsüberschuss mit 1,91 Prozent noch 3,16 Prozent betragen. Im Jahr 2014 waren dies noch 3,4 Prozent. Unabhängig vom gewählten Tarif reduziert sich die Verzinsung durchschnittlich um 0,21 Prozent auf 3,33 Prozent. Es zeigt sich, dass die Versicherer ihre Überschussbeteiligung für das Jahr 2015 im Vergleich zum Vorjahr verstärkt haben. Die Analysten sehen eine Auswirkung des Lebensversicherungsreformgesetzes auf die gesamte Überschusszuteilung. Allerdings ist die Überschussbeteiligung bei den Gesellschaften nur bedingt zu vergleichen, da sich die Zinssätze aus unterschiedlichen Grundlagen ergeben. Weitaus besser ist die Beitragsrendite für den Vergleich geeignet. Sie beträgt im Jahr 2015 noch 2,87 Prozent, die Spanne am Markt reicht von 1,93 Prozent bis 3,99 Prozent.

 

Kosten sind zukünftig auszuweisen

Seit Januar 2015 sind die Lebensversicherer verpflichtet, die effektiven Kosten als Gesamtkostenquote für jeden Vertrag zu belegen. Im Schnitt mindern neue Lebensversicherungen die Rendite um 0,79 Prozent. Auffallend ist nach Meinung der Assekurata die große Bandbreite zwischen den einzelnen Gesellschaften. Das zeigt, dass ein Tarifvergleich vor dem Vertragsabschluss weiterhin wichtig ist. Für das kommende Jahr 2016 erwartet die Assekurata keine nennenswerte Trendwende. Die Zinsen dürften sich an den Kapitalmärkten auf einem geringen Niveau halten. Der Ergebnisdruck wird auf die Versicherer weiterhin hoch bleiben. Es steht zu erwarten, dass die Überschussbeteiligung dauerhaft kaum in der jetzigen Höhe zu halten ist. Dem nächsten Vergleich der Lebensversicherer durch die Assekurata dürfen Versicherte deshalb mit Spannung entgegensehen. Vor allem die Kosten und die Überschussbeteiligung sollten Versicherte im Auge behalten, wenn sie sich für einen neuen Versicherungsvertrag für ihre Lebensversicherung entscheiden. Weiterführende Informationen und Testergebnisse der Lebensversicherung, findet man auf http://www.lebensversicherungtestsieger.de/