Die Berufsunfähigkeitsversicherung gilt als eine der teuersten Versicherungen, denn die Absicherung der Arbeitskraft lassen sich die Gesellschaften etwas kosten. Mit einer Anrechnung der Überschussbeteiligung auf die Bruttoprämie kann der Versicherte seine Beiträge häufig senken. Eine neue Untersuchung von Franke und Bornberg zeigte jetzt allerdings, dass viele Gesellschaften ihre Verrechnung reduziert haben. Versicherte müssen deshalb mit höheren Beiträgen rechnen. Es wäre deshalb wünschenswert, den Faktor der Beitragsstabilität nach dieser Analyse zukünftig als Entscheidungskriterium beim Vertragsabschluss zu berücksichtigen.
Nettoprämie als Verkaufsargument
Die Analysten von Franke und Bornberg weisen in ihrer aktuellen Untersuchung darauf hin, dass Produktvergleiche und Pressemeldungen häufig anhand der Nettoprämie erstellt werden. Sie spielt auch in der Beratung eine große Rolle. Die Nettoprämie weicht häufig erheblich von der Bruttoprämie ab, denn sie ergibt sich aus der Bruttoprämie, die durch die erwirtschafteten Überschüsse reduziert wird. Eine vordergründige Beitragsreduzierung von über 50 Prozent ist bei wirtschaftlich gesunden Versicherern deshalb keine Seltenheit. Natürlich weist jeder Versicherer in den Unterlagen zum Vertragsabschluss darauf hin, dass die Überschüsse nicht garantiert sind und dass die Nettoprämie aus diesem Grund Veränderungen unterliegt. Doch wie die aktuelle Analyse der Beiträge aus dem Haus Franke und Bornberg zeigt, haben sich die Überschüsse in der BU für die Jahre 2002 bis 2012 ganz erheblich verändert.
Sinkende Überschüsse seit 2002
Die Untersuchung wurde mit Hilfe der Geschäftsberichte von 49 Versicherern aus den Jahren 2002 bis 2012 durchgeführt. Mindestens 26 Gesellschaften haben einmal ihre Überschüsse reduziert. In den vergangenen fünf Jahren waren bei 14 Gesellschaften Reduzierungen der Überschüsse festzustellen. Rund 30 Prozent der Versicherer erwiesen sich im Test als unauffällig und haben eine entsprechende Anpassung offenbar nicht vorgenommen. Teilweise waren besondere Auffälligkeiten zu beobachten, die sich lediglich auf einzelne Jahre bezogen. So erfolgte bei einem Tarif der Condor im Lauf der Jahre eine vollständige Streichung der Ausschüttung von ehemals 14 Prozent. Bei der DBV fiel eine Reduzierung im Jahr 2005 von 66 Prozent bei den männlichen Versicherten und von 33 Prozent bei den weiblichen Versicherten auf. In der Studie werden außerdem einige Gründe der Versicherer ohne Namensnennung zitiert. Doch für den Versicherten stellt sich ein ganz anderes Problem, denn das Kriterium der Beitragsstabilität ist in der BU-Versicherung beim Vertragsabschluss bisher noch nicht als kaufentscheidend etabliert.
Analysten fordern Beitragsstabilität für BU
Folgerichtig weisen die Analysten von Franke und Bornberg darauf hin, dass der Faktor der Beitragsstabilität für die Kaufentscheidung beim Abschluss der BU-Versicherung ähnlich wichtig ist wie bei der privaten Krankenversicherung. Dort ist die Beitragsstabilität in den vergangenen Jahren zunehmend in den Fokus der Versicherten gelangt, um auch im Alter noch bezahlbar versichert zu sein. Ganz ähnlich entwickelt sich die Lage nun offenbar bei der Berufsunfähigkeitsversicherung, denn auch dort sollten konstante Beiträge auf Dauer eine wichtigere Rolle spielen. Wie sich die Beiträge der Berufsunfähigkeitsversicherung zusammensetzen und mit welchen Kosten man rechnen muss, erfährt man auf http://www.berufsunfähigkeitsversicherungen-testsieger.de/berufsunfaehigkeitsversicherung-kosten/