(BSOZD.com-NEWS) Düsseldorf. Im Zuge der Umsetzung des „Kinderbildungsgesetzes“ werden Ergänzungskräfte in Kindertagesstätten ab dem 31.11.2011 nur noch in Gruppen zugelassen, in denen die Kinder älter als drei Jahre sind. Die Gruppenformen für Kinder unter drei Jahren sollen ausschließlich von Fachkräften betreut werden. Um die Qualifizierung zu sichern, legte die Landesregierung am 22.10.2008 den Berufskollegs für die Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern ihr Konzept für die Qualifizierung von Ergänzungskräften vor, das zum 01.02.2009 in Kraft treten soll. Vorgesehen ist eine 2,5 bzw. dreijährige berufsbegleitende Weiterbildung für Ergänzungskräfte, die mindestens seit dem 15. März 2008 in einer Einrichtung tätig sind und über eine Ausbildung zur Kinderpflegerin oder zum Kinderpfleger oder eine vergleichbare Ausbildung verfügen. Ergänzungskräfte, die keine äquivalente Ausbildung nachweisen können, müssen diese vor einer Zulassung zur Qualifizierung nachholen. Weitere Bedingungen für die Zulassung sind „eine einschlägige Berufserfahrung von mindestens fünf Jahren“ in Vollzeit, ein laufender Arbeitsvertrag „im Umfang von mindestens der Hälfte der tariflichen Wochenarbeitszeit“, der „mindestens über die Laufzeit des Bildungsganges abgeschlossen sein“ muss.
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Für den 2,5 jährigen Bildungsgang sind 14,4 Wochenstunden Präsenzunterricht vorgesehen, 11 Wochenstunden sollen von PraxisanleiterInnen in der Kindertagesstätte begleitet werden. Bei der dreijährigen Qualifizierung fallen 12 Wochenstunden Unterricht und 9,2 Wochenstunden mit der Praxisbegleitung an. Insgesamt werden 2400 Stunden Theorieunterricht geleistet werden, davon 460 in „Selbstlernphasen“, 1440 im Präsenzunterricht und weitere 500 Stunden beim „Lernen an anderem Ort“. „Die Gestaltung der Stundenvorgaben ist unter Berücksichtigung der „Selbstlernphasen“ und dem „Lernen an anderem Ort“ von den Berufskollegs individuell vorzunehmen“.
Katharina Schwabedissen, Landessprecherin DIE LINKE. NRW, erklärt dazu: „Die Landesregierung beweist einmal mehr, dass sie dringend in den bildungs- und arbeitsmarktpolitischen Kindergarten gehen muss, um Grundlagen zu erlernen. Das Qualifizierungspapier zeigt deutlich, dass die hohen Herren und Damen keinen Schimmer davon haben, wie die Realität in den Kindertagesstätten aussieht. Die Grundlagen für die Qualifizierung sind absurd. Durch die Unterfinanzierung und die Planungsunsicherheiten sind gerade Ergänzungskräfte mit befristeten Verträgen ausgestattet, die von einem Jahr zum andern an die Zahlen angepasst werden müssen. Kaum eine der Angestellten wird das Kriterium eines 2,5 oder dreijährigen Vertrages erfüllen. Das Konzept sieht keinerlei Planung darüber vor, wie der Ausfall von Ergänzungskräften in den Tagesstätten ausgeglichen werden soll. Wer kümmert sich um die Kinder, wenn die Betreuungskräfte an zwei Tagen in der Woche im Theorieunterricht sind?! Wie soll jemand neben einer Vollzeitstellt zusätzlich an zwei Tagen in der Woche an der theoretischen Ausbildung teilnehmen? Warum sind keine Freistellungen vorgesehen, die von der Landesregierung zur Sicherung der Qualifizierung finanziert werden? Wie soll jemand, die ihren Lebensunterhalt als Ergänzungskraft verdient, eine Ausbildung zur Kinderpflegerin machen, um im Anschluss eine weitere Qualifizierung über mindestens 2,5 Jahre anzuhängen? Es ist bezeichnend, dass die Landesregierung kein Kurrikulum für die Qualifizierung vorlegt: Sie ist schlicht ahnungs- und konzeptlos! Das ewige rumdoktorn an falschen Konzepten geht auf Kosten der Kinder und der Beschäftigten. Damit muss endlich Schluss sein!“
Kontakte:
o Landessprecherin DIE LINKE. NRW: Katharina Schwabedissen, Mobil: 0176-80101671
o Pressesprecher DIE LINKE. NRW: Ralf Michalowsky, Mobil: 01577-3298765
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Termine unserer Partei finden Sie hier: www.dielinke-nrw.de/1010.html
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DIE LINKE. Landesverband NRW, Corneliusstr. 108, 40215 Düsseldorf, Tel. 0211-358907
c/o Ralf Michalowsky, Pressesprecher DIE LINKE. NRW
Hier spricht die Opposition
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