Gesunder Darm: Probiotika – gute Bakterien auf dem Teller

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Probiotika. Hier stecken gute Darmbakterien drin

Probiotika bringen die guten Darmbakterien in den Darm

Der Darm wird von rund 100 Billionen Bakterien bewohnt – gute und schlechte Darmbakterien, die in ihrer Gesamtheit die Darmflora bilden. Die guten Darmbakterien sollen sich mit rund 90 Prozent in der Überzahl befinden sollen, um sich gegen die schlechten zu behaupten und ihre vielfältigen Aufgaben erledigen zu können.

Was die guten Darmbakterien alles leisten

Die guten Darmbakterien:
– schützen den Körper vor unerwünschten Eindringlingen, da mit der Nahrung auch schädliche Umweltstoffe und Krankheitserreger aufgenommen werden.
– zerlegen und erschmecken die Nahrung und legen den Einsatz der Verdauungssäfte fest.
– bestimmen, welche Nährstoffe über die Darmschleimhaut in die Blutbahn durchgelassen werden dürfen und welche Fremdstoffe ausgeschieden werden müssen.
– pflegen die Darmschleimhaut und verdrängen auch die Krankheitskeime, die durch Pilze oder Parasiten hervorgerufenen werden. Diese entstehen, wenn unverdaute Nahrungsbestandteile sie belasten.
– bilden lebenswichtige Vitamine und Fettsäuren. Darunter sind verschiedene B-Vitamine wie Folsäure, B6 und B12, Vitamin K2 sowie wie Buttersäure, die die Darmschleimhaut besonders gut schützt.
– versorgen die Darmzellen mit Energie.
– regen den Darm zu mehr Bewegung an.
– erledigen die Entgiftung.
– vollbringen bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten wahre Wunder.

Was die guten Darmbakterien lieben

Der Mensch lebt mit den guten Darmbakterien in einer friedlichen Symbiose, da beide diese Beziehung nutzen. Der Mensch bietet ihnen Unterkunft und Nahrung und sie verwandeln dafür seine Nahrung in Energie und sorgen dafür, dass es ihm gut geht. Jedoch wird die Symbiose ständig neu beeinflusst und es gibt vieles, was den guten Darmbakterien schadet. Die guten Darmbakterien lieben ein schwach saures Milieu. In diesem Milieu gelingt es ihnen leicht, ihre Aufgaben zu erfüllen und die Darmschleimhaut gesund zu halten. Dann ist sie wie ein dichtes Maschennetz und kann von größeren Substanzen nicht durchdrungen werden. Sogar Fremdkeime haben dann keine Chance sich einzunisten und zu vermehren.

Verändert sich die Symbiose, verändert sich auch das Darmmilieu. Ein Milieu, in dem sich Pilze, Fäulniskeime, Parasiten und die schlechten Darmbakterien wohlfühlen und fortlaufend gärende und saure Stoffe aus unverdauten Nahrungsresten produzieren, die die Darmschleimhaut reizen und entzünden. Dann vergrößern sich die Maschen und auch größere Substanzen wie Pilze, Keime, unverdaute Eiweißbestandteile und Abbauprodukte können leicht hindurchschlüpfen, in die Blutbahn und somit in den gesamten Körper eindringen. Durch diese durchlässige Schleimhaut, dem sogenannten „Leaky-Gut-Syndrom“, können dann auch allergieauslösende Stoffe, sogenannte Antigene aus Nahrungsmitteln in den Blutkreislauf gelangen und eine Immunreaktion auslösen, die sich auch gegen gesundes Gewebe richtet. Auch Allergene von Pollen oder Tierhaaren können auf diese Weise wirken. Ebenso haben entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa oder auch Pilzinfektionen, rheumatische Gelenkbeschwerden, Hauterkrankungen wie Neurodermitis und Psoriasis hier ihren Ursprung. Das Risiko, an Darmkrebs zu erkranken, ist dann ebenfalls erhöht.

Was den guten Darmbakterien zu schaffen macht

Besonders stark verarbeitete Lebensmittel machen den guten Darmbakterien zu schaffen, da sie vorwiegend aus verarbeitetem Zucker und Fetten sowie Lebensmittelzusätzen bestehen. Zucker ist die Lieblingsspeise der schlechten Darnbakterien und Pilze. Auch Lebensmittelzusätze hemmen ihr Wachstum, sodass sie nicht mehr in der Lage sind, ihren vielfältigen Aufgaben nachzukommen. Und auch ein Zuviel an Fleisch, Fisch, Käse, Kaffee und Alkohol machen ihnen das Leben schwer. Ganz besonders feindlich wirken Antibiotika.

Die Darmflora – individuell wie ein Fingerabdruck

Rohköstler haben eine andere Darmflora als Menschen, die sich vorwiegend von Fertigprodukten und Fast Food ernähren. Auch Chinesen verfügen über eine andere Darmflora als Europäer. Ebenso unterscheidet sich die Darmflora rheumakranker Menschen von denen, die kein Rheuma haben. Und auch die Darmflora von Übergewichtigen setzt sich aus anderen Darmbakterien zusammen als die von schlanken Menschen.

Probiotika – gute Darmbakterien auf dem Teller

Mit jeder Mahlzeit besteht die Möglichkeit, den Darm mit guten Darmbakterien zu versorgen und sein Milieu zu stärken – und zwar mit Probiotika. Probiotika sind nichts anderes als Lebensmittel, die reich an guten Darmbakterien sind. Sie sind widerstandsfähig gegen Magensäure und Verdauungsenzyme und bieten den Darmbakterien sicheren Geleitschutz, um sich im Darm anzusiedeln. Zu den Probiotika zählen alle durch Milchsäurefermentation hergestellten Lebensmittel wie zum Beispiel Sauermilchprodukte und eingelegtes Gemüse. Zudem liefern Prebiotika nicht nur gute Darmbakterien, sondern sie sind auch besser verträglich. Daher sind auch Sauermilchprodukte weitaus bekömmlicher als Milch, da die Darmbakterien hierbei den Milchzucker, die Laktose, in Milchsäure umgewandelt haben.

Für diese Probiotika kann sich der Darm begeistern:
– Rohes, fermentiertes Gemüse wie Sauerkraut, eingelegte Auberginen, Gurken, Ingwer, Kürbis, Möhren, Paprika, Rote Beete, Zucchini und Zwiebeln. Im Prinzip können alle Gemüsesorten durch Milchsäuregärung eingelegt werden. So wird auch Kimchi, ein traditionell eingelegtes Gemüse der koreanischen Küche, durch Fermentation hergestellt.
– Milchsaure Gemüsesäfte und fermentierte Konzentrate aus Naturheilpflanzen.
– Brottrunk (aus Vollkornsauerteigbrot) und Kombucha (aus Tee). Täglich ein Glas Brottrunk zum Essen versorgt den Darm optimal mit Milchsäurebakterien, je nach Geschmack pur oder mit Wasser oder Apfelsaft verdünnt.
– Fermentierte Sojaprodukte wie Miso (Sojabohnenpaste), Natto (fermentierte Sojabohnen), Sojasauce und Tofu. Produkte aus Sojabohnen sind in Bio-Qualität unbedenklich. Diese werden nach traditionellen Zubereitungsmethoden hergestellt. Hierbei dauert der Fermentationsprozess zwei bis drei Jahre oder auch länger. Industriell erzeugte Sojaprodukte werden im Schnellverfahren produziert. Bei ihnen findet keine Milchsäurefermentation statt, sondern sie werden oft mithilfe von bedenklichen Zusatzstoffen und Sojamehl in den Handel gebracht und besitzen keine positiven Eigenschaften.
– Lassi, ein indisches Joghurtgetränk. Dieses wird traditionell vor dem Abendessen getrunken.
– Sauermilchprodukte wie Buttermilch, Kefir und Joghurt.

Der Darm ist auf regelmäßigen Nachschub an Probiotika angewiesen. Denn mit jedem Gramm Stuhl verlieren mehr Darmbakterien ihr Leben als Menschen auf der Erde sind, wobei sich unter ihnen zweifellos auch die schlechten Darmbakterien befinden, aber auch Viren und Pilze.

Wärmebehandlungen machen Probiotika unwirksam

Werden fermentierte Lebensmittel pasteurisiert, sind sie so gut wie unwirksam, weil durch die Wärmebehandlung fast alle guten Darmbakterien getötet werden. Zu den pasteurisierten Lebensmitteln gehören herkömmliches Sauerkraut aus dem Glas und die aus der Werbung oft empfohlenen Lebensmittel, die reich an Probiotika sein sollen, wie z. B. Joghurt, Quark, Käse oder Wurst. Jedoch enthalten diese Produkte meist Zucker oder ungünstige Zuckerzusätze und Lebensmittelzusatzstoffe, welche das Wachstum der schlechten Darmbakterien fördern und die Guten verdrängen. Reiner ungesüßter Naturjoghurt besitzt zwar keine allzu großen Mengen an guten Darmbakterien, allerdings enthält er weder Zucker noch Zusatzstoffe und daher entscheidet ein regelmäßiger Verzehr, ob sich ausreichend viele gute Darmbakterien ansiedeln können. Eine tägliche Portion von 150 Gramm kann hierbei schon einen recht positiven Probiotika – Beitrag leisten.

Natürliche Nahrungsergänzung mit Probiotika

Eine einfache Lösung, den Darm mit hochwertigen Probiotika zu versorgen, sind probiotische Nahrungsergänzungsmittel, da sie besonders viele gute Darmbakterien besitzen. Das kann dann sinnvoll sein, wenn Erkältungen wiederholt auftreten oder eine Nahrungsmittelunverträglichkeit besteht.

Zudem ist eine zusätzliche Einnahme von Probiotika nach und auch schon während einer antibiotischen Behandlung sinnvoll, um die Symbiose schnellstmöglich wieder herzustellen. Denn neben den Krankheitserregern töten Antibiotika auch immer die guten Darmbakterien ab, sodass mit ihnen auch der natürliche Schutz vor Eindringlingen verloren geht. Daher können sich nach einer solchen Behandlung neue Krankheitserreger besonders leicht ansiedeln und unerwünschte ausbreiten, die bisher verdrängt wurden. Pilze kommen sogar völlig unbeschadet davon und blühen erst so richtig auf.

Natürliche Ergänzung mit Probiotika und Vitalstoffen

Darüber hinaus gibt es spezielle Probiotika – Präparate, die den Darm nicht nur mit guten Darmbakterien vorsorgen, sondern deren Nahrung gleich mitliefern. Sie harmonisieren mit speziellen Vitalstoffen sein Milieu und stärken seine Schleimhaut, da sich vor allem sein Bedarf an B-Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen und Fettsäuren, wie den Omega-3-Fettsäuren, nach einer antibiotischen Behandlung erhöht. In der Regel dauert es drei bis sechs Monate, bis sich der Darm wieder stabilisiert hat. Sollte dies nicht der Fall sein, ist es gut, die Probiotika – Therapie mit einer reduzierten Erhaltungsdosis weiter fortzusetzen. Besonders einfach ist die Einnahme von magensaftresistenten Kapseln.

Probiotika – ein kleiner Tipp zu guter Letzt

Manche Probiotika – Präparate besitzen ein ganz besonderes Bakterium: Lactobacillus Helveticus. Dieses Milchsäurebakterium ist in vielerlei Hinsicht ein kleiner Meister. Es schützt den Darm vor Krankheiten aller Art, indem es Allergene, Toxine und schlechte Darmbakterien in ihre Schranken verweist und dafür sorgt, dass Pilze sich nicht übermäßig vermehren können. Folglich werden Entzündungsprozesse gehemmt oder gelindert und der Darm kann seine Symbiose leichter wiederherstellen. In den meisten Fällen verschwinden dann auch Magenschmerzen, Verdauungsbeschwerden, Reizungen und Erschöpfung. Zudem sorgt dieses Bakterium für eine deutlich bessere Verfügbarkeit von Nährstoffen aller Art. Das ist vor allem bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten und einer gestörten Nährstoffaufnahme überaus nützlich.

Über die Autorin:
Claudia Meyer ist Personal Trainerin, Ernährungstrainerin und ehemalige Leistungssportlerin und publiziert darüber hinaus in Fachzeitschriften. Ihr Buch „Intuition – Dein Coach für ein gesundes und glückliches Leben“ ist im Verlag tredition GmbH, Hamburg, 2017 erschienen. ISBN: 978-3-7439-7463-0, Format: 14,8 x 1,4 x 21 cm, 244 Seiten.
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