Gorleben: Greenpeace legt kompletten Messbericht vor

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(BSOZD.com-NEWS) Hamburg. Atommuelltransport fahrlaessige Erhoehung des Strahlenrisikos – Greenpeace legt heute anlaesslich einer Fragestunde des Ausschusses „Atomanlagen und Oeffentliche Sicherheit“ im Landkreis Luechow-Dannenberg den vollstaendigen Bericht ihrer Messungen der Neutronenstrahlung waehrend des diesjaehrigen Atommuelltransportes nach Gorleben vor. Zudem fordert Greenpeace in einem offenen Brief von dem fuer den Polizeieinsatz verantwortlichen Einsatzleiter, seiner Fuersorgepflicht fuer die eingesetzten Beamten nachzukommen und sie ebenso wie die betroffene Bevoelkerung vor einer erhoehten Strahlenbelastung zu schuetzen. „Die geltende Strahlenschutzverordnung schreibt eine groesstmoegliche Vermeidung gesundheitsfaehrdender Strahlung vor. Wenn gegenwaertige Atommuelltransporte jedoch noch mehr Strahlung abgeben als jene in der Vergangenheit, ist das eine grobe Missachtung der gesetzlichen Bestimmungen“, sagt Greenpeace-Atomexperte Thomas Breuer. „Bei fortschreitender technischer Entwicklung und allen Erkenntnissen ueber die Wirkung radioaktiver Strahlung auf den menschlichen Koerper, darf man eine Abnahme der Strahlenbelastung erwarten, aber keine Zunahme.“

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Die Auswertung der Greenpeace-Messungen belegt im Detail die 500-fach erhoehte Neutronenstrahlung der Atommuellbehaelter in einem Abstand von 14 Metern verglichen mit der zuvor gemessenen natuerlichen Hintergrundstrahlung. Die diesjaehrigen Strahlungswerte uebersteigen die Messergebnisse des Castortransportes in 2005 zudem um 40 Prozent. In dem offenen Brmef an den verantwortlichen Polizeieinsatzleiter Friedrich Niehoerster heisst es: „Als obersten Einsatzleiter der Polizei fordern wir Sie auf, der Fuersorgepflicht gegenueber den Ihnen unterstellten Beamten nachzukommen, und bei den politischen Entscheidungstraegern darauf zu draengen, dass es zu keinen Verschlechterungen beim Strahlenschutz sowohl fuer die Polizei als auch fuer die betroffene Bevoelkerung kommt.“ Wenn die Betreiber von Atomkraftwerken nicht in der Lage seien, Transportbehaelter zur Verfuegung zu stellen, die den Strahlenschutz kontinuierlich verbesserten und gleichzeitig hoehere mechanische Anforderungen erfuellen, duerften zukuenftig keine weiteren Transporte stattfinden.

Die deutsche Transportfirma „Gesellschaft fuer Nuklearservice“ (GNS) konnte die zur Genehmigung ihrer neu entwickelten CASTOR-HAW-28M-Behaelter erforderlichen Sicherheitsnachweise bisher nicht erbringen, so dass der Transport 2008 in dem franzoesischen Behaeltertyp TN 85 erfolgen musste. Greenpeace fordert die Sicherheitsbehoerden auf, das Gebot der Strahlenminimierung zu befolgen. Das bedeutet konkret, dass keine Atomtransporte rollen duerfen, so lange nicht sicher gestellt ist, dass die Strahlung so weit wie technisch moeglich reduziert wurde.

Trotz der ungeloesten Endlagerfrage wird weiter Atommuell produziert. So waechst der Atommuellberg jaehrlich um etwa 400 Tonnen allein in Deutschland. Greenpeace fordert die Bundesregierung auf, die Atommuellmeng durch einen schnelleren Atomausstieg zu begrenzen und den Standort Gorleben als Atommuelllager aufzugeben.

Pressestelle des Greenpeace e. V.
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