ICOM Deutschland unterstützt das ehrenamtliche und freiwillige Engagement im Museu

Ehrenamtliche und freiwillige Mitarbeit im Museum – ICOM Deutschland zum „Europäischen Jahr der Freiwilligentätigkeit 2011“

Anlässlich des Internationalen Tags der Freiwilligen am 5. Dezember sowie des anstehenden Europäischen Jahres der Freiwilligentätigkeit 2011 erklärt ICOM Deutschland, das deutsche Nationalkomitee des Internationalen Museumsrats, seine nachdrückliche Unterstützung ehrenamtlichen und freiwilligen Engagements im Museum. Wie in nahezu allen Bereichen der Gesellschaft engagieren sich auch in Museen zahlreiche Menschen, indem sie Zeit, Arbeit, Wissen und Ideen spenden. Diese Tradition reicht in Deutschland bis ins 19. Jahrhundert zurück und prägt das Museumswesen bis heute. Weder wäre die Mehrzahl unserer Museen gegründet worden, noch könnten sie ohne bürgerschaftliches Engagement heute und auch in Zukunft überleben. Die meisten kleinen Museen werden ehrenamtlich geführt, seit den 90er Jahren steigt auch die Zahl größerer, hauptamtlich geleiteter Museen, deren festes Personal durch Freiwillige unterstützt wird. Diese übernehmen Aufgaben im Besucherservice, in der Museumspädagogik, bei der Organisation von Veranstaltungen, beim Inventarisieren, im Museumsladen oder in der Depotverwaltung. ICOM Deutschland würdigt das Interesse und die Bereitschaft von Bürgerinnen und Bürgern, am Museumsleben aktiv teilzuhaben. Richtlinien für freiwilliges Engagement im MuseumDer internationale Austausch bietet für deutsche Museen eine besondere Chance. In anderen Ländern, vor allem den USA, Großbritannien, in Skandinavien und den Niederlanden, haben sich vielfältige und praxisnahe Arbeitsformen des bürgerschaftlichen Engagements im Museum herausgebildet. ICOM Deutschland empfiehlt, internationale Ansätze zu berücksichtigen, und weist auf folgende Dokumente hin:
1.Ethische Richtlinien für Museen von ICOM, 2010Die „Ethischen Richtlinien für Museen von ICOM“ definieren die Berufsethik des Verbandes, in dem Museumsleute weltweit zusammenarbeiten. Ehrenamtlich und freiwillig tätige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden zu den professionellen Museumsfachleuten gezählt, wenn sie über entsprechende Ausbildungen oder Berufserfahrungen verfügen. Auch Freiwillige unterliegen demnach den ethischen Richtlinien. Die Zusammenarbeit zwischen Hauptamtlichen und Freiwilligen sowie Freundeskreisen soll konstruktiv geregelt sein. Link: www.icom.museum

2.Code of Ethics, World Federation of Friends of Museums, 1996
Der 1996 von der World Federation of Friends of Museums angenommene Code versteht sich als Richtlinie, um die Beziehungen von Freundeskreisen und Freiwilligen zu Hauptamtlichen zu stärken. Sie betont die beiderseitige Verantwortung für die Museumsarbeit und einen angemessenen Umgang miteinander. Link: www.museumsfriends.com

3.Freiwillige und Ehrenamtliche in Museen und im kulturellen Erbe, VOCH 2009. Dieses europäische Handbuch fasst die Ergebnisse eines dreijährigen, von der Europäischen Kommission geförderten Projekts zum bürgerschaftlichen Engagement in europäischen Kultureinrichtungen zusammen. Das Handbuch konzentriert sich auf praxisrelevante Beispiele ausgewählter Länder. Einen umfassenden wissenschaftlichen Fundus mit Berichten aus ganz Europa liefert die – ausschließlich digital verfügbare – Hintergrundstudie. Link: www.amitie.it/voch

4. Bürgerschaftliches Engagement im Museum, Deutscher Museumsbund, 2008
Der Deutsche Museumsbund (DMB) beschreibt in seiner Handreichung das klassische Ehrenamt ebenso wie die freiwillige Mitarbeit im hauptamtlich geführten Museum. Er definiert Richtlinien und empfiehlt, professionelle Standards für das Freiwilligenmanagement zu entwickeln. Interessen und Kompetenzen der Freiwilligen werden gewürdigt, Tätigkeitsfelder und Einsatzbereiche im Museum beleuchtet und rechtliche Fragen geklärt. Der DMB empfiehlt, Freiwillige fortzubilden und ihre Leistungen angemessen anzuerkennen. ICOM Deutschland unterstützt die Empfehlungen des DMB und legt seinen Mitgliedern nahe, sie als Basis für weitere Diskussionen zu nutzen. Link: www.museumsbund.de

Der Vorstand von ICOM Deutschland
Der Präsident – Dr. Klaus Weschenfelder

Diese Erklärung entstand in Zusammenarbeit mit dem Netzwerk Bürgerschaftliches Engagement im Museum. Link: www.netbem.eu

Der Internationale Museumsrat ICOM (International Council of Museums) ist in 137 Ländern die internationale Organisation für Museen und Museumsfachleute. ICOM Deutschland ist mit 4.300 Mitgliedern das größte Nationalkomitee innerhalb des Verbandes.

Kontakt:
ICOM Deutschland
In der Halde 1
14195 Berlin
Deutschland
Tel. +49 30 69504525
Fax +49 30 69504526
www.icom-deutschland.de

Das deutsche Museumsportal
www.museum.de
www.museum.de – Das deutsche Museumsportal
Werner Becker
Siegfriedstr. 16
46509
Xanten
redaktion@museum.de
02801-9833943
http://museum.de