iPad 3: Deutsche LTE-Hoffnungen enttäuscht

Die Vorstellung des neuen iPads aus dem Hause Apple hat weltweit Furore gemacht. Insbesondere das hochauflösende Display und die LTE-Fähigkeit haben auch in Europa die Gemüter erregt. Umso enttäuschender dann die Nachricht, dass die LTE-Frequenzen nicht auf europäische Standards passen wollen und der Apfelkonzern auch keine europäische iPad-Version ins Auge gefasst hat. Dieses Manko wird daher die Konkurrenz aus Asien & Co. zu nutzen wissen – auf der CeBit hat etwa Vodafone ein LTE-Tablet aus dem Hause Asus ab Mai angekündigt. Auch die Hersteller Huawei und Samsung werden nicht warten, bis die Kalifornier ihre Modelle den Kundenwünschen hierzulande anpassen werden.

Breitbandoffensive der Bundesregierung als Ausbaubremse
Zugegeben, LTE ist derzeit in Deutschland noch nicht der Standard im mobilen Internet und die Zahl der potentiellen Nutzer liegt entsprechend weit hinter denen der USA und vieler asiatischer Länder zurück. Auch in Europa haben andere Länder bereits einen teils beträchtlichen Ausbau-Vorsprung gegenüber Deutschland. Der Grund ist zu einem gewissen Teil hausgemacht, denn die Vergabe des auch 4G genannten Frequenzbereiches wurde von der Bundesregierung mit einer Breitbandoffensive verknüpft. Diese sollte gewährleisten, dass zunächst ländliche Regionen, die bei der Internetanbindung durch langsame Zugänge bisher benachteiligt waren, als erstes mit LTE versorgt werden mussten. Da der Ausbau auf dem Lande kostenintensiv und weniger effizient als in Ballungsräumen ist, hatten die Netzbetreiber eine nicht unerhebliche Hürde zu überwinden, die so in anderen Ländern nicht bestand.

LTE-Netz erreicht immer mehr potentielle Kunden
Der LTE-Ausbauprozess im ländlichen Raum ist bereits seit vielen Monaten mehr oder weniger abgeschlossen (aktuell in 10 Bundesländern). Die Telekommunikationsunternehmen liebäugeln schon geraume Zeit damit, auch in Städten und Ballungszentren das 4G-Netz auszubauen. Auch wenn in den Medien das Verlangen nach LTE-fähigen Mobilgeräten noch als dürftig charakterisiert wird, kann sich dies schon in wenigen Wochen rapide ändern.

Sicherlich wird LTE beim iPad 3 noch kein Kaufargument für die Mehrheit der deutschen Kunden sein. Dazu sind die LTE-Angebote noch zu unattraktiv und der Nutzen bisher daher nur eingeschränkt gegeben. Angesichts der oben aufgezeigten Entwicklung und der Tatsache, dass das iPad nicht gerade als Schnäppchen im Tablet-Markt gilt, stellt sich dennoch die Frage, warum der Kunde in eine Technologie investieren soll, die keinen Nachhaltigkeitsfaktor in Sachen 4G enthält. Schließlich wird LTE schon bald die bisherigen Standards ersetzen und dabei Geschwindigkeiten erreichen, die herkömmliche DSL und sogar VDSL-Übertragungsgeschwindigkeiten sprichwörtlich alt aussehen lassen. Bleibt zu hoffen, dass spätestens mit der Tablet-Anwort des Erzrivalen Samsung bei Apple wieder Bewegung in die strategischen Weichenstellungen kommt. Umfangreiche Informationen und Nachrichten über den Stand des LTE-Netzausbaus, die neuesten mobilen Endgeräte mit LTE-Fähigkeit sowie die LTE-Verfügbarkeit in der einzelnen Städten und Region gibt es hier: LTE-Anbieter.info