Arzneimittelrecht in der Europäischen Kommission nicht mehr Industrie- sondern Gesundheitsangelegenheit
Brüssel
Mit großer Genugtuung hat der gesundheitspolitische Sprecher der größten Fraktion im Europäischen Parlament (EVP/Christdemokraten) Dr. Peter Liese auf die Mitteilung reagiert, dass der Kommissionspräsident José Manuel Barroso seinen Vorschlag zum Arzneimittelrecht angenommen hat.
In der neuen Europäischen Kommission wird die Arzneimittelpolitik vom zukünftigen Gesundheitskommissar John Dalli und nicht mehr vom Industriekommissar verwaltet. Andere Institutionen wie die Bundesärztekammer, die Krankenkassen und die Bundesvereinigung der Apothekerverbände hatten sich Peter Lieses Vorstoß angeschlossen. Aus historischen Gründen war das Arzneimittelrecht in der Europäischen Kommission bisher Sache der Generaldirektion Industrie und des Industriekommissars Günter Verheugen. Dies hat immer wieder zu Verwirrung und Kritik beigetragen, beispielsweise im Zusammenhang mit der Diskussion um die Neue Grippe. Gesundheitskommissarin Vassiliou hatte die Strategie gegen die Neue Grippe mit den zuständigen Europaabgeordneten und den Gesundheitsministern der 27 Mitgliedstaaten behandelt; für die Sicherheit und Zulassung von Impfstoffen war aber formal Verheugen zuständig.
„Ich freue mich sehr das Barroso den Vorschlag angenommen hat – der Schritt war längst überfällig. In allen 27 Mitgliedstaaten und auch im Europäischen Parlament ist das Arzneimittelrecht Sache der Gesundheitspolitik. Selbst in den USA, wo sehr großzügige Regeln für den Arzneimittelsektor herrschen liegt die Aufsicht nicht beim Department of Commerce (Wirtschaftsministerium) sondern beim Department of Health and Human Service (Gesundheitsministerium). Arzneimittel sind keine Produkte wie andere. Sie haben auch bei bestimmungsgemäßen Gebrauch Nebenwirkungen und bedürfen daher einer stärkeren Regulierung. Man kann nicht behaupten, dass dieser Aspekt bisher immer zu kurz gekommen ist, aber bei einzelnen Punkten, zum Beispiel bei dem Thema Werbung und Information zu verschreibungspflichtiges Arzneimittel war Herr Verheugen aus meiner Sicht mehr der Wirtschaft und weniger der Gesundheit verpflichtet. Ich hoffe sehr, dass der neue Kommissar an diesem Vorschlag Veränderungen vornehmen wird“, so der Arzt und Europaabgeordnete Peter Liese abschließend.
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Dr. med. Peter Liese
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Gemeinschaftsaktion zum Welt-Aids-Tag am Brandenburger Tor
Berlin/Köln/Bonn
Einen Tag vor dem Welt-Aids-Tag am 1. Dezember entrollt Bundesgesundheitsminister Dr. Philipp Rösler zusammen mit mehreren hundert Aids-Botschafterinnen und -Botschaftern eine über 300m2 große Rote Schleife vor dem Brandenburger Tor. Dabei laufen vier Menschen in übergroßen, durchsichtigen Kugeln durch das Tor und symbolisieren die soziale Isolation von Menschen mit HIV/Aids. Das Event bildet den Höhepunkt der diesjährigen Welt-Aids-Tag-Aktion „Gemeinsam gegen Aids. Ganz Deutschland zeigt Schleife“, die die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) gemeinsam mit dem Bundesministerium für Gesundheit, der Deutschen AIDS-Hilfe und der Deutschen AIDS-Stiftung durchführt. Die Aktion will die Menschen motivieren, sich vor einer HIV-Infektion zu schützen und ruft zugleich zur Solidarität mit HIV-infizierten und aidskranken Menschen auf.
Mit etwa 3.000 HIV-Neuinfektionen pro Jahr hat Deutschland derzeit die niedrigste Neuansteckungsrate in Westeuropa. Seit 2007 sind die Infektionszahlen hierzulande nicht mehr gestiegen – ein kleiner Erfolg, der auf einer umfangreichen und nachhaltigen Präventionsstrategie basiert. Bundesgesundheitsminister Dr. Philipp Rösler erklärt: „Die Aidsbekämpfung in Deutschland ist international vorbildlich. Sie ist erfolgreich, weil sie von vielen Unterstützerinnen und Unterstützern getragen wird. Ihnen danke ich für ihr Engagement und ich wünsche mir, dass wir auch in Zukunft gemeinsam gegen HIV/ AIDS kämpfen. Wir werden weiter hart arbeiten müssen, um die Zahl der Neuinfektionen zu senken. Die Präventionserfolge der vergangenen Jahre bilden eine gute Basis dafür. Ich freue mich, dass ich heute die Gelegenheit habe, mich als Botschafter für die Welt-Aids-Tag-Aktion stark zu machen. Ich hoffe, dass Viele es mir nachmachen.“
„Die vielen Unterstützerinnen und Unterstützer, die sich mit zahlreichen Aktionen aktiv für den Welt-Aids-Tag einsetzen, tragen dazu bei, dass dieser Tag nicht nur ein Symbol bleibt. Dafür danke ich allen Beteiligten“, betont Prof. Dr. Elisabeth Pott, Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. „Die Aufforderung zum Schutz vor HIV/Aids und gegen Stigmatisierung und Ausgrenzung wird auch zukünftig im Mittelpunkt unserer Aufklärungsarbeit stehen. Dabei reagieren wir stets auf sich ändernde Herausforderungen. Denn nach wie vor ist Aids nicht besiegt, aber Prävention wirkt, wie diese Zahlen bestätigen: Benutzten im Jahr 2004 zu Beginn einer Partnerschaft noch 70 Prozent der Partner Kondome, so sind es aktuell 81 Prozent. Das zeigt, das Schutzverhalten steigt weiter an. Die stagnierende Zahl der Neuinfektionen bestätigt das.“
Die diesjährige Gemeinschaftsaktion zum Welt-Aids-Tag startete Ende Oktober. Über 10.000 Botschafterinnen und Botschafter engagieren sich auf http://www.welt-aids-tag.de. Zusammen mit den prominenten Unterstützerinnen und Unterstützern Anni Friesinger, Christiane Paul, Samy Deluxe und Philipp Lahm geben sie der Aktion ein Gesicht. Auf Postkarten, Flyern und 25.000 Plakaten werben sie bundesweit für mehr Solidarität und für den Schutz vor HIV/Aids. Um die soziale Isolation von Menschen mit HIV/Aids zu demonstrieren, tourte außerdem die Roadshow „Der Mensch in der Kugel“ durch Deutschland. In sechs großen Städten machte sie in den vergangenen Wochen Station und wird am Welt-Aids-Tag in Berlin enden.
Die Deutsche AIDS-Hilfe stellt die Bedeutung der Solidarität mit Menschen mit HIV und Aids heraus. „HIV-Positive werden in unserer Gesellschaft immer noch stigmatisiert – z.B. am Arbeitsplatz“, so Sylvia Urban, Mitglied im Bundesvorstand der Deutschen AIDS-Hilfe (DAH). „Immer mehr Menschen mit HIV arbeiten – von den etwa 67.000 HIV-Infizierten in Deutschland sind es mehr als zwei Drittel. Viele verstecken ihre Krankheit aus Sorge um den Verlust des Arbeitsplatzes und aus Angst vor Diskriminierung und Mobbing. Daher macht die DAH das Thema „HIV und Arbeit“ anlässlich des Welt-Aids-Tags und 2010 zu einem ihrer Schwerpunkte, um Arbeitgeber, Beschäftigte, Betriebsräte, Mitarbeiter von Arbeitsagenturen, aber auch Betriebsärzte und die gesamte Gesellschaft auf die Missstände hinzuweisen und Lösungsansätze zu erarbeiten. Wir müssen auch irrationale und unbegründete Ängste abbauen, denn am Arbeitsplatz kann man sich nicht infizieren.“
Dem schließt sich auch die Deutsche AIDS-Stiftung an. „Der Welt-Aids-Tag ruft alle auf, Menschen mit HIV und Aids nicht alleine zu lassen, denn diese Krankheit wird noch immer stärker tabuisiert als andere Krankheiten“, sagt Dr. Ulrich Heide, Geschäftsführender Vorstand der Deutschen AIDS-Stiftung. „Darüber hinaus führt HIV bei vielen Betroffenen auch zu materiellen Nöten, weil sie ihren Arbeitsplatz verlieren und auf Unterstützung angewiesen sind.“ Daher hilft die Deutsche AIDS-Stiftung jährlich mehr als 3.000 infizierten und aidskranken Menschen in Deutschland in akuten Notlagen oder mit Hilfsprojekten.
Der Welt-Aids-Tag wurde von den Vereinten Nationen ausgerufen und wird seit 1988 weltweit jedes Jahr am 1. Dezember begangen. In Deutschland ist die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung gemeinsam mit dem Bundesministerium für Gesundheit, der Deutschen AIDS-Hilfe und der Deutschen AIDS-Sitftung für die bundesweite Aktion „Gemeinsam gegen Aids“ zum Welt-Aids-Tag verantwortlich.
Druckfähige Fotos der Welt-Aids-Tag-Aktion am Brandenburger Tor stehen ab 14.00 Uhr unter http://www.bzga.de , Stichwort „Welt-Aids-Tag“, zum download zur Verfügung.
Mainz
„Das Thema AIDS ist nach wie vor aktuell und geht uns alle an“. Mit diesen Worten weist Gesundheitsministerin Malu Dreyer anlässlich des morgigen Welt-Aids-Tages auf die weiterhin bestehende Gefahr durch die Erkrankung hin und unterstreicht die Bedeutung von Prävention. „Wir haben in Deutschland in den vergangenen Jahren beweisen können, wie effektiv präventive Maßnahmen im Kampf gegen HIV und AIDS sind. Die Situation in Rheinland-Pfalz sieht ebenso wie in Deutschland hinsichtlich der HIV-Neudiagnosen im europaweiten Vergleich günstig aus“, sagte die Ministerin.
Dennoch sei in Rheinland-Pfalz wie auch deutschlandweit ein leichter Anstieg der neudiagnostizierten HIV-Infektionen zu verzeichnen. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Anzahl der erstmals diagnostizierten Infektionen in Rheinland-Pfalz im Jahr 2008 um 13 auf 94 Fälle. Das sind 2,3 Neudiagnosen pro 100.000 Einwohner. Bundesweit lag die Rate bei 3,41 Neudiagnosen pro 100.000 Einwohner. „Eine mögliche Erklärung für den Anstieg der Zahlen in Rheinland-Pfalz ist die zunehmende Betroffenheit ländlicher Regionen. Anders als vor einigen Jahren konzentriert sich das Infektionsrisiko weniger deutlich auf großstädtische Zentren“, so Malu Dreyer.
Das Hauptinfektionsrisiko trügen nach wie vor Männer, die Sex mit Männern haben. Daher seien die Aufklärung dieser Zielgruppe und die Motivierung zu einem verantwortlichen Verhalten sich selbst und anderen gegenüber sehr wichtig. Mit der bundesweiten Präventionskampagne der Deutschen Aidshilfe „Ich weiß, was ich tu“ (www.iwwit.de) soll die Gruppe der Männer, die Sex mit Männern haben, gezielt erreicht werden. Die Kampagne wurde mit der Zielgruppe entwickelt und wird ständig mit neuen Inhalten attraktiv und ansprechend gestaltet. Aus diesem Grund kommt die Kampagne gut an. Im Rahmen dieser Kampagne werden in diesem Jahr HIV-Testwochen durchgeführt, an denen sich auch das Gesundheitsamt Mainz in Kooperation mit der Aids-Hilfe Mainz e.V. beteiligt.
„Gleichzeitig ist aber auch die Fortführung der Präventionsmaßnahmen in der übrigen Bevölkerung unerlässlich, denn auch hier besteht nach wie vor ein Infektionsrisiko, das durch ein gezieltes Schutzverhalten vermindert werden kann“, betonte Malu Dreyer. Da es sich bei AIDS weiterhin um eine tödliche Krankheit handele, die trotz der medizinischen Möglichkeiten mit einer hohen Einschränkung der Lebensqualität verbunden ist, habe die Prävention oberste Priorität. In Rheinland-Pfalz werde diese Präventionsarbeit durch die Aidshilfen und die Beratungsstellen an den Gesundheitsämtern geleistet und vom Land finanziell unterstützt. Auch die Landeszentrale für Gesundheitsförderung sei ein wichtiger Kooperationspartner bei der HIV-/AIDS-Prävention.
Auch in diesem Jahr werden anlässlich des Welt-AIDS-Tages am 1. Dezember in vielen Städten des Landes rote Schleifen als Zeichen der Solidarität mit Betroffenen von HIV und AIDS verteilt. Die Aidshilfen und die Beratungsstellen an den Gesundheitsämtern werden landesweit regionale Veranstaltungen durchführen mit dem Ziel, aufzuklären und für einen verantwortungsbewussten Umgang sich selbst und anderen gegenüber zu motivieren. Eine Übersicht der Veranstaltungen findet sich auf den Seiten der Landeszentrale für Gesundheitsförderung Rheinland-Pfalz http://www.lzg-rlp.de
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Stefan Wiemann neuer Sprecher des Deutschen Genomforschungsnetzes
Heidelberg
Privatdozent Dr. Stefan Wiemann aus dem Deutschen Krebsforschungszentrum wurde zum neuen Sprecher des Projektkomitees des Nationalen Genomforschungsnetzes gewählt. Dieses Förderprogramm finanziert Projekte der medizinischen Genomforschung zur Bekämpfung wichtiger Volkskrankheiten.
Seit 1995 fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) die Genomforschung in Deutschland. Den Start machte das Deutsche Humangenomprojekt, das anschließend im Nationalen Genomforschungsnetz (NGFN) weitergeführt wurde. Nach Abschluss der ersten zwei Förderrunden wird die medizinische Genomforschung derzeit für zunächst drei Jahre mit 125 Millionen Euro durch das Programm „NGFN-Plus“ finanziert. Stefan Wiemann, kommissarischer Leiter der Abteilung Molekulare Genomanalyse im Deutschen Krebsforschungszentrum, wurde nun für zwei Jahre zum Sprecher des Netzes gewählt. Er übernimmt das Amt von Professor Martin Hrabé de Angelis vom Helmholtz Zentrum München.
Welche Ziele verfolgt NGFN-Plus? Stefan Wiemann erklärt: „Wir müssen verstehen, welche molekularen Vorgänge zu einer Erkrankung führen. Mit modernsten Technologien schaffen wir die Grundlagen, um zielgerichtete Medikamente zu entwickeln. Unsere NGFN-Projekte gehen daher heute weit über die reine Genanalyse hinaus und umfassen auch RNA, Proteine sowie Stoffwechsel- und Signalwege – um möglichst breit nach Ansatzpunkten für neue Behandlungsverfahren zu fahnden. Mit hoch spezialisierten Analysetechniken schafft das NGFN einen Mehrwert, der in isoliert arbeitenden Labors nicht erreicht werden kann. Nur so können wir in der internationalen Spitzenforschung mithalten und gleichzeitig neue Wege für den Einsatz in der Medizin eröffnen.“
Der Molekularbiologe Stefan Wiemann wechselte im Anschluss an seine Promotion im Deutschen Krebsforschungszentrum an das ebenfalls in Heidelberg ansässige Europäische Molekularbiologische Labor (EMBL), eines der weltweit führenden Zentren der automatisierten DNA-Sequenzierung. 1996 holte Professor Annemarie Poustka Stefan Wiemann zurück ans DKFZ, um dort im Rahmen des Deutschen Humangenomprojekts eine Bibliothek aller Gene des Menschen aufzubauen. Mit Kollegen aus dem EMBL entwickelte Wiemann eine Hochdurchatzmethode, um die Gene wieder in Zellen einzuschleusen, wo sie in Proteine übersetzt werden, deren Funktion innerhalb der Zelle die Molekularbiologen systematisch analysieren.
NGFN-Plus umfasst 26 „Integrierte Verbünde der Medizinischen Genomforschung“. Diese Verbünde, die sich in über 300 Projekten engagieren, arbeiten an einem umfassenden molekularen Verständnis von Krankheitsprozessen. Im Vordergrund steht die Erforschung von Krebs und neurodegenerativen Erkrankungen sowie von Herz-Kreislauf- und Infektionskrankheiten. Die wissenschaftlichen Ergebnisse sollen zur Entwicklung neuer Diagnose und Therapieverfahren für diese volkswirtschaftlich bedeutsamen Krankheiten beitragen. „Bei uns im Deutschen Krebsforschungszentrum steht natürlich die Suche nach zielgerichteten Medikamenten gegen bösartige Tumoren im Vordergrund“, erklärt Wiemann, „aber genauso dringend brauchen wir innovative Therapien gegen Volkskrankheiten wie Alzheimer, Diabetes und andere Leiden, die heute nur unzureichend behandelt werden können.“
Ein Bild von Stefan Wiemann steht im Internet zur Verfügung unter: http://www.dkfz.de
Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland und Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft deutscher Forschungszentren. Über 2.000 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, davon 850 Wissenschaftler, erforschen die Mechanismen der Krebsentstehung und arbeiten an der Erfassung von Krebsrisikofaktoren. Sie liefern die Grundlagen für die Entwicklung neuer Ansätze in der Vorbeugung, Diagnose und Therapie von Krebserkrankungen. Daneben klären die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Krebsinformationsdienstes (KID) Betroffene, Angehörige und interessierte Bürger über die Volkskrankheit Krebs auf. Das Zentrum wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert.
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Mainz
Universitätsmedizin Mainz führt Test für medizinische Studiengänge als weiteres Auswahlkriterium für das Studium der Human- und Zahnmedizin ein ? Online-Anmeldung ab dem 1. Dezember 2009 möglich.
Ab 1. Dezember 2009 läuft nun auch für alle, die Medizin oder Zahnmedizin in Mainz studieren wollen, eine wichtige Frist: Zum ersten Mal setzt die Universitätsmedizin Mainz den Test für Medizinische Studiengänge (TMS) als zusätzliches Kriterium im Auswahlverfahren der Hochschulen ein. Wer daher zum Wintersemester 2010/2011 an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz mit einem solchen beginnen möchte, kann sich bis einschließlich 15. Januar 2009 für den TMS online anmelden. Teilnehmen können Bewerber aus dem gesamten Bundesgebiet. Der TMS findet ganztägig am Samstag, den 8. Mai 2010, an 25 verschiedenen Testorten auch außerhalb von Rheinland-Pfalz statt. Das Testergebnis wird in der Quote „Auswahlverfahren der Hochschulen (AdH)“ an zurzeit allen Universitäten mit medizinischem Studienangebot in Baden-Württemberg (Freiburg, Heidelberg, Mannheim, Tübingen, Ulm) sowie von einigen weiteren Universitäten in Deutschland (Lübeck, Bochum) im Auswahlverfahren der Studienplatzbewerber berücksichtigt. Für Hochschulen anderer Bundesländer gilt das Testergebnis zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht. Die Anmeldung zur Teilnahme am TMS erfolgt ausschließlich online über http://www.tms-info.org. Die Anmeldung ist erst gültig, wenn die Testteilnahme-Gebühr von 50 Euro eingegangen ist.
Die Bewerbung für das Studium der Human- oder Zahnmedizin an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz erfolgt auch weiterhin ausschließlich über die Zentralstelle für die Vergabe von Studienplätzen ZVS in Dortmund. Die ZVS vergibt weiterhin vorab 40 Prozent der Studienplätze nach Abiturnote und Wartezeit. Die restlichen 60 Prozent der Studienplätze werden ab Wintersemester 2010/11 durch die ZVS im Auftrag der Universität Mainz nach den Kriterien Abiturnote und Testergebnis des TMS vergeben, im Sommersemester 2010 noch allein nach dem Kriterium der Abiturnote.
Der Test ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht verbindlich, kann aber die Chancen auf einen Studienplatz verbessern: gute Testleistungen werden boniert, unterdurchschnittliche Ergebnisse führen nicht zu einem Malus. Somit kann die Bewerberin oder der Bewerber selbständig entscheiden, ob durch die Einbeziehung des TMS die individuelle Chance auf eine Zulassung im Auswahlverfahren der Hochschulen verbessert werden soll oder nicht. Falls das Testergebnis eingereicht wird, gehen die Qualifikationsnote (in der Regel die Abiturdurchschnittsnote) mit 51 Prozent und das Ergebnis des TMS mit 49 Prozent ein.
Der Test wird nur einmal im Jahr in verschiedenen Orten innerhalb Deutschlands angeboten. Eine Teilnahme ist nur nach vorheriger Anmeldung ab 1. Dezember 2009 bis zum 15. Januar 2010 im Internet unter http://www.tms-info.org möglich. Der Test selbst findet am 8. Mai 2010 statt. Auf der genannten Homepage sind auch Informationen zu den Inhalten des Tests sowie den Testorten angeben.
„Seit dem Wintersemester 2005/06 nutzen wir die Möglichkeit des hochschuleigenen Auswahlverfahrens. Mit der Einführung des Tests für Medizinische Studiengänge möchten wir auch Bewerberinnen und Bewerbern mit schlechterem Abiturdurchschnitt die Chance auf einen Studienplatz gegeben. Zudem belegen Studien, dass die Kombination von Testergebnis und Abiturnote eine gute Vorhersage des Studienerfolgs zulässt“, erklärt Prof. Dr. Dr. Reinhard Urban, Wissenschaftlicher Vorstand der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.
Kontakt
Anne Klein
Ressort Forschung und Lehre
Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Telefon 06131 39-33478, Fax 06131 39-33487, E-Mail: klein@um-mainz.de
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