Anlaesslich des 20jaehrigen Jubilaeums des Bueros fuer
Technikfolgen-Abschaetzung des Deutschen Bundestages erklaert
der zustaendige Berichterstatter der SPD-Bundestagsfraktion René
Roespel:
In den letzten 20 Jahren hat sich gezeigt, dass das Buero fuer
Technikfolgenabschaetzung beim Bundestag einen unverzichtbaren
Beitrag leistet, damit das Parlament technische Entwicklungen
fruehzeitig bewerten und gegebenenfalls regeln kann.
Klassische Beispiele wie die FCKW-Problematik haben uns in den
vergangenen Jahren und Jahrzehnten eines deutlich vor Augen
gefuehrt: Technische Entwicklungen sind in ihren Auswirkungen
und Folgen mitunter schwer absehbar. Daher sollte ein Parlament,
das eine nachhaltige Politikgestaltung zu Ziel hat, immer
versuchen, so fruehzeitig wie moeglich die Folgen neuer
technischer Entwicklungen abzuschaetzen. Verantwortungsvolle
Politik heisst Entscheidungen so zu treffen, dass den
nachfolgenden Generationen genuegend Raum fuer eigene Wege
bleibt.
Das Buero fuer Technikfolgenabschaetzung hat hierbei eine
wichtige Luecke gefuellt. Das TAB bietet dem Parlament eine
Quelle unabhaengiger wissenschaftlicher Expertise zu
Technikentwicklungen. Die Themen setzt zwar der Deutsche
Bundestag als Auftraggeber, die Inhalte der Berichte und
Stellungnahmen haben jedoch immer den Anspruch
wissenschaftlicher Neutralitaet und Unabhaengigkeit. Zahlreiche
Beispiele vergangener Projekte des TAB zeigen, welchen Einfluss
eine solche fundierte Expertise auf Gesellschaft und Politik
nehmen kann.
Waehrend in anderen Laendern wie in den USA hervorragende
Einrichtungen der Technikfolgenabschaetzung (vordergruendig aus
Kostengruenden) geschlossen wurden und in den folgenden Jahren
wissenschaftliche Expertise mehr denn je unter politischen Druck
geriet, hat der Bundestag mit dem TAB eine deutlich sichtbare
Einrichtung zur Technikfolgenabschaetzung mit wissenschaftlicher
Unabhaengigkeit erhalten.
Das TAB hat seine Arbeitsweise in den vergangenen Jahren
konsequent an die Beduerfnisse des Bundestages angepasst. Der
Bundestag wiederum hat viel durch die Arbeit des TAB gelernt.
Das Wechselspiel von Bundestag und TAB beweist: Der Austausch
von Wissenschaft und Politik kann funktionieren, wenn sich die
Wissenschaft auf die Politik und die Politik auf die Eigenheiten
von Wissenschaft und Forschung einlaesst. Parlament und
Gesellschaft koennen und werden auch in den naechsten 20 Jahren
viel vom TAB und seiner Arbeit lernen koennen.
Heute heisst es aber: Danke an das TAB fuer seine erfolgreiche
Arbeit der vergangenen Jahre und viel Erfolg fuer (mindestens)
die naechsten 20 Jahre.
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