Tiefensee: Altstädte und historische Bauten besser schützen

Fachwerkgiebel in Lügde

(BSOZD.com-NEWS) Berlin. Gemeinsames Memorandum von Bund, Handwerk und Denkmalschutz – Bundesbauminister Wolfgang Tiefensee hat zur Eröffnung der Denkmalschutz-Messe in Leipzig stärkere Anstrengungen zum Schutz der Altstädte und historischen Bauten gefordert.

„Es sind die historischen Bauten, die einem Ort ein unverwechselbares Gesicht geben. Der Schutz des baulichen Erbes ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe für eine Kulturnation wie Deutschland. Historische Bauten tragen zum Kulturverständnis unseres Landes und zur Attraktivität eines Standorts bei. Wir müssen mit diesem Gut verantwortungsvoll umgehen. Der Erhalt historischer Bauten generiere nicht zuletzt auch qualifizierte Arbeitsplätze, insbesondere im Handwerk“, so Tiefensee weiter.

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Die positive Wirkung der Denkmalerhaltung und Altbausanierung für die Städte und Regionen würden häufig noch unterschätzt. „Noch immer werden Altbauten in historischen Stadtkernen dem Verfall preisgegeben, ohne Not abgerissen oder bis zur Unkenntlichkeit modernisiert“, sagte der Minister. Dagegen beziehen Bund, Handwerk und Denkmalschutz nun gemeinsam Stellung. Morgen wird in Leipzig eine gemeinsame Erklärung des Bundesbauministeriums, der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und des Zentralverbands des Handwerks unterzeichnet – das „Memorandum zum Erhalt des baukulturellen Erbes in unseren Städten“.

Dr. Wolfgang Illert, Geschäftsführer der Deutschen Stiftung Denkmalschutz sagt dazu:

„Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz wird ihre bisher so erfolgreiche bundesweite finanzielle Unterstützung von Denkmalinstandsetzungsprojekten vor allem für private, kirchliche und kommunale Bauherren fortsetzen und nicht nachlassen, für den Gedanken des Denkmalschutzes zu werben, um möglichst viele Bürger zur Mithilfe bei der Bewahrung des kulturellen Erbes zu gewinnen.“

Thomas Keindorf vom Zentralverband des Deutschen Handwerks sagt:

„90 Prozent der Tätigkeiten, die in der Denkmalpflege anfallen, werden von Handwerkern ausgeführt. Das Handwerk übernimmt damit eine wichtige gesellschaftliche Verantwortung, nämlich die Schönheit der Vergangenheit in der Gegenwart zu pflegen, um es für die Zukunft zu erhalten. Um den speziellen Anforderungen im Umgang mit unserem baukulturellen Erbe gerecht werden zu können, brauchen wir qualifizierte Fachkräfte. Die Bereitschaft, sich weiterzubilden besteht jedoch nur, wenn die Denkmalpflege ein attraktives Betätigungsfeld und eine langfristige Perspektive bietet. Aus Handwerkssicht ist das Bauen im Bestand daher ein besonders geeignetes Mittel zur Sicherung bestehender und Schaffung neuer Arbeitsplätze.“

Die Unterzeichner des Memorandums wollen die Erforschung und Erprobung alternativer, behutsamer und technisch innovativer Lösungen bei der Erneuerung und energetischen Sanierung von Altbauten voranbringen, sich für den Denkmalschutz und dessen Förderung einsetzen und für das Thema in der Öffentlichkeit werben.

Schwerpunkte der Bundesmaßnahmen sind das Programm Städtebaulicher Denkmalschutz und die energetische Sanierung von Altbauten. Mit dem Programm Städtebaulicher Denkmalschutz konnten seit 1991 viele hundert historische Stadtkerne in den neuen Bundesländern gerettet und in alter Schönheit wieder hergestellt werden. 1,67 Milliarden Euro Bundesfinanzhilfen sind bisher in dieses Programm geflossen. Ab 2009 wird es auch in den alten Ländern eingeführt.

Das Thema energetische Sanierung im Denkmalschutz ist Thema des Kongresses, den das Ministerium morgen im Rahmen der Messe durchführt. mehr Informationen www.bmvbs.de/stadt

Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung
Bürgerservice
Invalidenstraße 44
10115 Berlin
E-Mail: buergerinfo@bmvbs.bund.de

Foto: Müller / pixelio.de

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