Gorleben-Gutachten von 1983 nicht geschönt – PTB war nicht gegen Gorleben als Endlager

Berlin (pressrelations) –

Gorleben-Gutachten von 1983 nicht geschönt – PTB war nicht gegen Gorleben als Endlager

Die am 10. September 2009 eingesetzte Arbeitsgruppe unter Federführung des Bundeskanzleramtes hat die Umstände der Erarbeitung des Zwischenberichts der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) aus dem Jahre 1983 zur Standortuntersuchung Gorleben überprüft. Es wurde dem Vorwurf nachgegangen, die damalige Bundesregierung habe auf die Erarbeitung des Berichtes „unsachgemäß Einfluss genommen“.

An den fünf Sitzungen der Arbeitsgruppe nahmen neben dem Bundeskanzleramt das BMU, das BMWi, das BMBF, das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) und die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) sowie Vertreter des Bundesarchivs teil. Die AG sichtete kurzfristig mehrere 100 Aktenordner. Nach übereinstimmender Einschätzung der beteiligten Behörden, außer BMU / BfS, hat sich bisher der erhobene Vorwurf nicht bestätigt:

1. Fachliche Unsicherheiten und kritische Fragen im Zusammenhang mit der Klärung der Frage der Geeignetheit von Gorleben als ein zukünftiges Endlager werden in der Endfassung des Gutachtens von 1983 benannt und zum Anlass genommen, eine untertägige Erkundung Gorlebens zu fordern. Dabei wurde klargestellt, dass eine abschließende Entscheidung über die Geeignetheit erst auf der Basis der vorgeschlagenen untertägigen Erkundung erfolgen könne (Bericht der PTB von Mai 1983, S. 139 – 143).

2. Die PTB bejahte die sogenannte „Eignungshöffigkeit“ von Gorleben und ging davon aus, dass sich dieser Standort nach damaligem Kenntnisstand wohl als geeignet herausstellen würde. Die PTB war somit weder für noch gegen den Standort Gorleben als ein mögliches Endlager. Vielmehr sprach sie sich klar für eine untertätige Erkundung aus, um die Frage der Geeignetheit fachlich abschließend beantworten zu können. Dies ist zwischen den Mitgliedern der AG einschließlich BMU unstreitig.

3. Die PTB schlug im ersten Entwurf lediglich die parallele obertägige Erkundung möglicher weiterer Standorte vor. Dem lagen nach den vorliegenden Erkenntnissen folgende Erwägungen zugrunde: Im Jahr 1983 war nicht nur offen, zu welchem Ergebnis die untertägige Erkundung führen würde, es war insbesondere unklar, ob angesichts der damals geplanten Zahl kerntechnischer Anlagen Gorleben allein über ausreichende Kapazitäten verfügen würde. Da immer wieder betont wurde, dass Klarheit über die Eignung erst nach der untertägigen Erkundung bestehe, hätte eine vorsorgliche parallele obertägige Erkundung anderer Standorte somit Zeit sparen können für den Fall, dass sich bei der untertägigen Erkundung der Standort als zu klein oder als ungeeignet herausstellen sollte.

4. Für ihren Vorschlag zur vorsorglichen obertägigen parallelen Erkundung weiterer Standorte erhielt die PTB keine Unterstützung:

* Neben der PTB trugen vor allem BGR und DBE in wesentlichem Umfang zum Gutachten bei. Diese hatten schon am 7. April bzw. 5. Mai 1983 den Vorschlag entschieden abgelehnt (PTB-Protokoll über Sitzung der Gorleben-Kommission vom 11.04.1983 und Vermerk PTB vom 24.07.1985).
* In einer Sitzung vom 11. Mai 1983 sprachen sich Vertreter der Bundesregierung ebenfalls dagegen aus (handschriftliches Protokoll dieser Sitzung). Für die Entscheidung des Bundeskabinetts über eine untertägige Erkundung von Gorleben, waren Ausführungen über die zusätzliche, parallele obertägige Erkundung weiterer Standorte im Übrigen nicht relevant. Das Gutachten war lediglich in Auftrag gegeben worden, um die Entscheidung des Bundeskabinetts über die untertätige Erkundung von Gorleben vorzubereiten. Der Auftrag beinhaltete dagegen nicht die Beantwortung der Frage nach der Sinnhaftigkeit paralleler oberirdischer Erkundung anderer Standorte.
* Am 13. Mai 1983 wandte sich auch das Hahn-Meitner-Institut gegen den PTB-Vorschlag (Schreiben an PTB vom 13.05.1983).

5. Weder ergab die Sichtung der Akten, dass es sich bei den mündlichen Äußerungen aus Sicht der Bundesregierung um eine Weisung handeln sollte oder gehandelt hat, noch wurde eine schriftliche Weisung an die PTB gefunden. Auch aus dem insoweit in Rede stehenden Telex des BMFT vom 13. Mai 1983 kann keine Weisung hergeleitet werden. Es handelte sich dabei lediglich um redaktionelle Änderungsvorschläge.
Die PTB hat in einem Schreiben vom 16.12.1985 betont, dass keine Weisung durch die Bundesregierung erfolgt ist, sondern lediglich eine Bitte an die PTB gerichtet wurde.

6. Auch nach Einschätzung der PTB handelte es sich bei der Frage der zusätzlichen Erkundung weiterer Standorte um eine politisch/wirtschaftliche Frage, für die die PTB nicht zuständig und zur deren Beantwortung sie auch nicht aufgefordert war. (so Aussage der PTB vor dem BT-Innenausschuss am 20.06.1984).

Fazit:
Das Gutachten war nicht geschönt.

Die PTB wandte sich nicht gegen den Standort Gorleben, sondern unterbreitete zusätzlich und unaufgefordert den Vorschlag zur parallelen obertägigen Erkundung weiterer Standorte.

Nach Ansicht der Vertreter der Bundesregierung sowie BGR, DBE und Hahn-Meitner-Institut sollte die Entscheidung über die Erkundung weiterer Standorte erst in Abhängigkeit von den Ergebnissen einer untertägigen Erkundung getroffen werden.

Eine unsachgemäße Einflussnahme ist darin nicht zu erkennen.

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Staatsminister Gloser nimmt an Konferenz zu Erneuerbaren Energien im Mittelmeerraum teil

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Staatsminister Gloser nimmt an Konferenz zu Erneuerbaren Energien im Mittelmeerraum teil

Staatsminister für Europa Günter Gloser reist am heutigen Freitag (09.10.) zur Konferenz der EU-, Mittelmeer- und Golfstaaten zu Erneuerbaren Energien (EU Mediterranean-Gulf Renewable Energy Conference) nach Brüssel.

Auf der Konferenz erörtern Regierungen und Unternehmen aus den Staaten der EU, des südlichen Mittelmeerraums und der Golfstaaten den weiteren Ausbau und die Nutzung von erneuerbaren Energiequellen rund um das Mittelmeer.

Der Mittelmeerraum bietet für die Gewinnung von Wind- und Solarenergie ideale Standortbedingungen. Durch den Ausbau erneuerbarer Energien im Mittelmeerraum und die Verbindung der Energienetze aller beteiligten Staaten kann der wachsende Strombedarf in Nordafrika und Nahost wie auch in den Partnerländern klimaschutzverträglich gedeckt werden.

URL: www.auswaertiges-amt.de

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Schlammlawinen auf den Philippinen – Rotes Kreuz im Dauereinsatz

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Schlammlawinen auf den Philippinen – Rotes Kreuz im Dauereinsatz

Berlin, 9. Oktober 2009 – Seit fast zwei Wochen wird die Inselgruppe der Philippinen von Naturkatastrophen heimgesucht. Nun haben Unwetter mit Dauerregen dafür gesorgt, dass im Nordosten der Hauptinsel Luzon ein Damm gebrochen ist und Schlammlawinen knapp 60 Häuser unter sich begraben haben. Die Rettungskräfte, unter ihnen die Helfer des Philippinischen Roten Kreuzes, haben bisher über 160 Tote geborgen.

Die beiden DRK-Experten, Dieter Mathes und Katja Laudemann, sind in der Hauptstadt Manila, um den Katastropheneinsatz der Schwestergesellschaft zu unterstützen. Im Norden des Landes versuchen die philippinischen Helfer von sechs Wasser-Rettungseinheiten (WATSAR) per Boot Menschen von Hausdächern zu bergen und aus dem Schlamm zu befreien. Der Präsident des Philippinischen Roten Kreuzes Richard Gordon hat um Unterstützung durch Hubschrauber gebeten, damit noch mehr Familien geborgen werden können.

In Manila hatte der Tropensturm „Ketsana“ 300 Menschen das Leben gekostet, zeitweilig stand die Millionenstadt beinahe komplett unter Wasser. Da in Überschwemmungsgebieten sauberes Wasser Mangelware ist und sich Seuchen rasch verbreiten können, hat das Deutsche Rote Kreuz Mathes und Laudemann zur Unterstützung geschickt. „Wir können überall helfen, wo unser Wissen gebraucht wird“, sagt Dieter Mathes. Zurzeit werden Hilfsgüter (finanziert von der Bundesregierung) verteilt.

Zusammen mit dem Philippinischen Roten Kreuz arbeitet das DRK vor Ort seit langem in der Katastrophenvorsorge: So üben zum Beispiel Schulkinder Evakuierungen und Erste Hilfe und lernen, welche Orte im Katastrophenfall sicher sind.

Das DRK bittet um Spenden für die Hilfe auf den Philippinen:
Spendenkonto: 41 41 41
Bank für Sozialwirtschaft
BLZ: 370 205 00
Stichwort: „Philippinen“

Dieter Mathes steht auf den Philippinen für Interviews zur Verfügung. Die DRK-Pressestelle vermittelt gerne den

Kontakt.
Ansprechpartner
DRK-Pressestelle
Svenja Koch
Tel. 030 85404 158
kochs@drk.de

Fredrik Barkenhammar
Tel. 030 85 404 155
barkenhf@drk.de

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120 Berater informierten sich zu Gewässerschutz in Theorie und Praxis

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120 Berater informierten sich zu Gewässerschutz in Theorie und Praxis

Pflanzenschutz-Industrie zieht positives Fazit nach zwei Symposien

(Münster, 7. Oktober 2009) Mehr als 120 Pflanzenschutz-Berater aus Behörden, Verwaltung und Privatwirtschaft nahmen an zwei Symposien zum Gewässerschutz teil, die der Industrieverband Agrar e. V. (IVA) in Kooperation mit dem Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum in Rheinland-Pfalz und der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen veranstaltet hat. Die zweite Ver¬an¬staltung mit dem Schwerpunkt „Gewässerschutz in Feldkulturen“ fand heute in Münster statt.

Die beiden ganztägigen Symposien verbanden Theorie und Praxis. Neben Vorträgen zu den rechtlichen Anforderungen, die sich aus der europäischen Wasserrahmen¬richtlinie und der in diesem Jahr beschlossenen EU-Richtlinie zur nachhaltigen Anwendung von Pflanzenschutzmitteln ergeben, führten die Referenten den Teilnehmern auch in der Praxis vor, wie Pflanzenschutzgeräte fachgerecht gereinigt werden oder Abdrift vermieden werden kann.

„Wir sind sehr zufrieden, dass unsere Berater-Symposien zum Gewässerschutz so stark nachgefragt worden sind. Die deutsche Pflanzenschutz-Industrie hat sich ausdrücklich zu einer ganzheitlichen Verantwortung bekannt und leistet ihren Beitrag, um Umwelteinwirkungen durch ihre Produkte auch in der Anwendung weiter zu minimieren. Der Gewässerschutz wird dabei auch im kommenden Jahr einer unserer Schwerpunkte sein“, sagte Volker Koch-Achelpöhler, Hauptgeschäftsführer des IVA.

Hinweis an die Redaktionen: Eine Pressemappe mit allen Vorträgen können Sie anfordern per E-Mail an baumbach.iva@vci.de

Der Industrieverband Agrar e. V. mit Sitz in Frankfurt am Main vertritt die Interessen der agrarchemischen und agrarbiologischen Industrie in Deutschland. Zu den Geschäftsfeldern der 47 Mitgliedsunternehmen gehören Pflanzenschutz, Pflanzenernährung, Schädlingsbekämpfung und Biotechnologie.

Pressekontakt:
Industrieverband Agrar e. V., Pressestelle
Martin May
Tel. +49 69 2556-1249 oder +49 151 54417692
Fax +49 69 2556-1298
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