
(BSOZD.com-NEWS) Berlin. Zur aktuellen Bilanz des Berufsberatungsjahres 2007/2008 durch die Bundesagentur für Arbeit erklärt das Mitglied des Parteivorstandes Inga Nitz:
Das gegenüber dem Vorjahr leicht verbesserte Verhältnis von BewerberInnen und gemeldeten Ausbildungsstellen ist ausschließlich auf die geringere Anzahl von BewerberInnen zurückzuführen. Die Zahl der gemeldeten Stellen blieb konstant. Während dabei die betrieblichen Angebote leicht zunahmen auf 432.700, ging die Zahl der außerbetrieblichen Angebote zurück auf 78.900.
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Damit ist klar: Die zu erwartende konjunkturelle Abschwächung wird wieder zu erheblichem Fehlbedarf auf dem Ausbildungsmarkt führen. Den 511.600 im Berichtsjahr gemeldeten Ausbildungsstellen stehen 620.200 BewerberInnen gegenüber, die im Berichtsjahr eine Ausbildungsstelle suchten. Von diesen hatten zum September 2008 knapp 50 Prozent tatsächlich einen Ausbildungsplatz. 14 Prozent gingen weiter zur Schule oder ins Studium, 7 Prozent in eine Qualifizierungsmaßnahme, 5 Prozent nahmen eine Arbeit auf.
Die Zahlen sprechen dafür, dass das Angebot an Ausbildungsplätzen nicht hinreichend attraktiv ist und an den Berufsvorstellungen der Jugendlichen häufig vorbeigeht. Ausbildungsplätze in Berufen mit extrem niedrigen Lohnerwartungen werden von den Jugendlichen mit Recht als kaum zukunftsfähig angesehen.
Auch vor diesem Hintergrund kommt außerbetrieblichen Angeboten eine wichtige Stellung zu. DIE LINKE fordert daher einen entschiedenen Ausbau der außerbetrieblichen Angebote und deren Finanzierung durch eine gesetzliche Ausbildungsplatzumlage. Politik und Wirtschaft sind gefordert, nicht nur für mehr, sondern vor allem für bessere Ausbildungsplätze zu sorgen. Der Ausbildungspakt erfüllt diesen Anspruch bis heute nicht.
F.d.R. Alrun Nüßlein