Interview mit dem Science-Fiction-Schriftsteller Johann Oertig

(BSOZD.com-NEWS) „… Mich haben die ungelösten Rätsel aus der Vergangenheit immer wieder fasziniert. Es muss uns unbekannte Hochkulturen gegeben haben. Was wäre, wenn diese Weltraumfahrt betrieben hätten?…“ Johann Oertig

Text: Willi Schewski
http://www.pressebuero-nord.com

Der Schweizer Schriftsteller Johann Oertig legt mit dem Buch „Die Kette der Antarker. Science Fiction from the Past“ seine zweite Veröffentlichung vor.

Hintergrund:

Im Gegensatz zu Historischen Romanen deren Bezug tatsächliche Ereignisse der Geschichte sind, schrieb Oertig seinen „Science Fiction from the Past“ basierend auf der Basis unbewiesener Theorien und Daten aus der Vergangenheit.

Das Buch startet mit dem technischen Wissen von heute und entwickeln sich von da in der Fantasie des Autors weiter.

Die Frage, ob es eine untergegangene Hochkultur gegeben hat, die nicht nur auf der Erde sondern auch im Weltall Spuren hinterlassen hat, faszinieren den Autor immer wieder: Könnten einige der unerklärlichen Entdeckungen einer solchen Kultur zugeordnet werden?

Interview:

Herr Oertig, beginnen wir ganz am Anfang: Warum schreiben Sie, was fasziniert Sie am Schreiben und welche Motive bewegen Sie dazu?

Ich schreibe, weil es mir Spaß macht. Meistens wenigstens. Mich fasziniert es, Ideen die aufkommen auf Papier niederzuschreiben. Ich vergesse so schnell. Mit dem Schreiben kann ich positive oder mir wichtig scheinende Erlebnisse festhalten. Das Negative oder belastende Ideen fallen dann mit der Zeit aus dem Gedächtnis, während ich das Schöne und Wertvolle wieder durch lesen meiner Notizen auffrischen kann.

Wie sieht der Arbeitsalltag eines Schriftstellers aus?

Schwierig zu sagen, bei mir gibt es so etwas eigentlich nicht. Ich würde eher sagen, es gibt verschiedene Phasen. Die Zeit des Ideen sammelns, wo ich einfach gerade aufschreibe, was mir einfällt. In dieser Zeit macht mir das Schreiben Spaß.

Die Endphase, wenn alles zusammengefasst und auf Rechtschreibung geprüft werden muss, ist eher stressvoll und macht mir weniger Spaß. Aber dies gehört eben auch zum Schreiben.

Recherchier(t)en Sie vor Ort? Wie stark fließt Fantasie mit in Ihre Bücher ein?

Eigentlich habe ich bis jetzt kaum recherchiert. Die Recherchen habe ich unbewusst vor der Idee ein Buch zu schreiben durchgeführt. Aus Ideen, Erlebnissen und dem Lesen vieler Artikel und Bücher hat sich langsam ein Buch herauskristallisiert.
Ich habe andere Buchideen, aber für diese muss ich viele Recherchen machen, wofür ich im Moment keine Zeit habe. Aber eines Tages werde ich meine Ideen verwirklichen und die Recherchen durchführen.

Was ist das für ein Gefühl, wenn Sie Monate an einem Roman gearbeitet haben und Sie das Buch beenden?

Ich bin wirklich froh, wenn die letzte Phase des Buchschreibens vorüber ist. Dann habe ich Zeit, mich wieder auf Neues zu konzentrieren.

Das Etikett Science Fiction (SF) scheint einen immer größer werdenden Rahmen an Prosa zu beschreiben. Haben Sie eine persönliche Definition des Genres?

Sehen Sie bestimmte Trends in der jüngsten SF/Fantasy?
Haben Sie eine Theorie, warum Science Fiction so eine loyale Gefolgschaft anzieht?

Ich habe nicht viel Ahnung von Science-Fiction und deren Publikum. Ich bin eben ein Quereinsteiger. Aber ich bin positiv überrascht über deren Lesekreise und deren Umgang miteinander.

Gab es, bevor Sie Bücher schrieben, Publikationen oder Veröffentlichungen in anderen Medien (Anthologien, Literatur-Zeitschriften etc.)?

Nein. Leserbriefe sind eigentlich alles was ich geschrieben habe. Im kleineren Rahmen habe ich Theater geschrieben. Aber publiziert wurden diese nicht.

Ihr neuestes Buch trägt den Untertitel „Science Fiction from the Past„. Was hat dieses zu bedeuten?

Mich haben die ungelösten Rätsel aus der Vergangenheit immer wieder fasziniert. Es muss uns unbekannte Hochkulturen gegeben haben. Was wäre, wenn diese Weltraumfahrt betrieben hätten? Ich habe versucht, mir vorzustellen, wie deren Zukunft ausgesehen haben könnte.

Können Sie bitte in zwei, drei Sätzen schildern, um was es in dem Buch geht?

Eine Weltraumnation wurde vor 30 000 Jahren durch eine Naturkatastrophe vernichtet. Überlebenden auf der Erde versuchen eine neue Zivilisation mit Völkern aus weit weniger entwickelten Kulturen aufzubauen. Den Satellitenstädten im Weltall ist der Weg zur Erde abgeschnitten. Sie hoffen, auf mit aus anderen Sonnensystemen zurückkehrenden Weltraumstädten einen Weg zurück zur Erde zu finden.

Das Buch-Cover hat einen besonderen Hintergrund, könnten Sie den bitte erklären?

Das Bild habe ich vor 30 Jahren auf einer Gebirgstour auf den Alphubel 4200 im Wallis in der Schweiz aufgenommen. Schon damals hatte mich dieses Foto fasziniert, daher war ich froh, es mit ein wenig Bearbeitung für mein Buch verwenden zu können. Es passte gerade zu Ideal zur Katastrophe, wo alles zu Eis und Schnee wurde.

In Ihrem Buch kommt die Fischerstadt „Whitby„ vor. Diese Stadt gibt es real. Auch dafür gibt es einen Hintergrund. Könnten Sie diesen bitte schildern?

Whitby hat mich mit seinem kulturellen Erbe begeistert. Ich habe kaum eine andere Stadt mit soviel Charakter gesehen. Thomas Cook, die Walfischknochen, das alte zerfallene Kloster, der Friedhof auf der Klippe, all die engen Gassen und Pubs. Ebbe und Flut der Wind. Diese Stadt hat schon andere Autoren vor mir begeistert
Privat hat mich dieser Ort sehr geprägt.

Viele Freundschaften habe ich hier geschlossen.

Auch meine Frau, eine Schottin, habe ich hier kennengelernt.

In Ihrem Buch beschreiben Sie sogenannte Weltraumlifte, die mit der Erde verbunden sind. Frage a) Wie sind Sie auf diese Idee gekommen? Frage b) Glauben Sie, dass die Menschen so eine Technik einmal in der weiteren Zukunft realisieren könnten?

Die Idee von Weltraumliften habe ich aus der Zeitschrift P.M.
Durch die immensen Kosteneinsparungen, die ein solcher Lift für Transporte ins Weltall brächte, werden solche Lifte wohl in nicht allzu ferner Zukunft gebaut werden.
(Die Kosten werden von 20.000 bis 80.000 US-Dollar auf bis zu 100 US-Dollar für ein Kilo reduziert. wikepedia)

In Ihrem Buch geht es immer wieder um die Frage nach dem Sein, der Vergänglichkeit und die Frage „wo kommen wir her?“. Könnten Sie das bitte etwas genauer erklären, was meinen Sie damit?

Dies sind die Grundfragen des Lebens und wurden schon immer gestellt. Heute sind diese Fragen oft durch Konsum und Informationsflut verdeckt. Mit dem Buch möchte ich erreichen, dass man bewusst darüber nachdenkt. Der Zeitrahmen des „Science Fiction from the Past“ gibt mir die Gelegenheit diese Frage aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten. Aber eigentlich bleibt es immer gleich. Jeder muss diese Frage für sich beantworten.

Herr Oertig, vielen Dank für das Interview!

Produktinformation

Autor: Johann Oertig

Titel: Die Kette der Antarker: Science Fiction from the Past

Broschiert: 152 Seiten

Verlag: Books on Demand; Auflage: 2 (1. April 2008)

Sprache: Deutsch

ISBN-10: 3833494042

ISBN-13: 978-3833494048

Inhalt:

Marion

DIE ANTARKTIS UND IHRE PROVINZEN

AURELIA

UNTERNEHMEN CYPRUS

DER OLYMP

DIE KETTE IN GEFAHR

Das Zeichen der Maya

DIE ODYSSEE

DAS VERSCHOLLENE TAGEBUCH

Nachwort

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