Kinderrechte und Bildungschancen stärken

(BSOZD.com-NEWS) Berlin. Zum Weltkindertag und der Diskussion zum Thema Bildung erklärt Astrid Rothe-Beinlich, Frauenpolitische Sprecherin und Mitglied im Bundesvorstand von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:

„Kinderrechte und Zukunftschancen für Kinder und Jugendliche müssen gestärkt werden. Dafür braucht es die Aufnahme der Kinderrechte ins Grundgesetz und die Rücknahme der Vorbehalte zur UN-Kinderrechtskonvention von der Bundesregierung. Außerdem müssen die überfälligen Reformen im Bildungssystem endlich angepackt werden.

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Sicher sind die Ergebnisse für Sachsen und Thüringen beim jüngsten PISA-Test Grund zur Freude, geben aber keinen Anlass zum Jubel. Selbst diese können nämlich nicht darüber hinwegtäuschen, dass das deutsche Schulsystem für Ausgrenzung und Auslese statt Durchlässigkeit und individuelle Förderung steht. Die soziale und die ethnische Herkunft entscheiden maßgeblich über den Bildungserfolg. Besonders Kinder aus Migranten- oder sozial schwachen Familien werden so abgehängt. Statt Übergängen gibt es Nadelöhre, statt Motivation eher Abschreckung. Das ist verheerend für ein Land, in dem in einigen Regionen schon jetzt mehr als die Hälfte der Kinder einen Migrationshintergrund hat und wo in manchen Gemeinden Sozialhilfebiographien vererbt werden.

Statt die Potenziale von Kindern und Jugendlichen zu nutzen und ihnen durch Bildung Teilhabe zu eröffnen, werden sie oft demotiviert. Damit verringert das Bildungssystem nicht nur die Teilhabechancen dieser Kinder und Jugendlichen, sondern es verschleudert auch wichtige Potenziale, die wir angesichts des demografischen Wandels und des Fachkräftemangels dringend benötigen.

Wir fordern deshalb ein neues Ganztagsschulprogramm, um den flächendeckenden Ausbau von Ganztagsschulen zu realisieren. Wir brauchen längeres gemeinsames Lernen – bis zum Abschluss der Sekundarstufe I. Die Rezepte für bessere Bildung sind bekannt. Jetzt ist es an der Zeit, dass Bundeskanzlerin Merkel ihre vollmundigen Versprechungen von der Bildungsrepublik Deutschland einlöst. Auch die Länder sind gefordert, die längst überfälligen Veränderungen endlich anzugehen.“

PRESSEDIENST BUENDNIS 90/DIE GRUENEN Bundesvorstand
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