Sisi in der Normandie und andere Kurzgeschichten in Paris

Kleine Geschichten für lange Reisen

Von Pierre Dietz erscheint zurzeit das Buch Sisi in der Normandie, eine Reihe von Anekdoten über wahre Vorkommnisse in der Normandie und Paris.

Kurzgeschichten sind bei Reisenden und Pendlern beliebt. Der Verlag smartstorys.at liefert diese Form der Literatur aufs Handy. Die zwei längeren Geschichten in diesem Buch sind dort bereits elektronisch erschienen. Ein Teil der Texte aus der Jugendzeit in Paris sind in den Literaturzeitschriften eXperimenta und der KARUSSELL veröffentlicht worden.

Nach „Barakabas plötzlich allein“ ist diese das zweite Buch des in Rüsselsheim geborenen und in Nauheim lebenden Schriftstellers in diesem Jahr. In dem vorliegenden Werk tummeln sich eine Reihe von Kurzerzählungen. Zwei Novellen behandeln unaufgeklärte historische Kriminalfälle und die weiteren sind Erinnerungen des Autors an seine Jugendzeit in Paris. Dietz hat bei seiner Tante Cricri sämtliche Schulferien verbracht und zeitweise dort gewohnt. Das Haus in der 21 Rue de Richelieu ist das Hotel Dudun, das in Blickweite des Louvre steht.

In der Titelgeschichte sucht die österreichische Kaiserin 1875 Ablenkung von der Langeweile bei Hofe. Ihr Leibarzt rät ihr nicht ohne Hintergedanken zu einer Reise ans Meer in die Normandie. Im Schloss von Sassetot-le-Mauconduit einquartiert, entgeht Sisi kurz hintereinander zweimal knapp dem Tod. Der Autor sieht dank der detailreich recherchierten Fakten durch seinen Großvater Max Cabot einen Zusammenhang bei den Unfällen.
Der Autor verrät: „Meine Großeltern lebten in Rouen, der Hauptstadt der Normandie, und hatten ihren Wohnwagen unweit des Herrschaftshauses stehen, wo sie in den wärmeren Monaten der Stadt entflohen sind. Mein Opa hat im Laufe der Jahre alle Begebenheiten zu dem Ort zusammengetragen. Sisi ist nicht die einzige namhafte Persönlichkeit, die diesen Flecken der Normandie aufgesucht hat. Mein Opa hat vorgehabt, seine Erkenntnisse über das Pays de Caux zu einem Buch zusammenzufassen. Ständig neue Funde haben das verhindert und es ist bei Zeitungsartikeln geblieben. Bei jedem Besuch hat er mir von seinem Stand der Forschungen berichtet und ist mit mir durch die Gegend gefahren, um mir die Orte zu zeigen. Zum Beispiel das Chteau in dem Rommel privat untergekommen ist. Sisi war ein Thema, über das wir uns fortlaufend unterhalten haben. Seine Freude über Details war ansteckend.“

Durch einen Zufall hat der Autor in Paris nachts eine Wahrnehmung, von der er seiner Tante am nächsten Morgen erzählt. Diese bringt die Erscheinung in Verbindung mit Leichenfunden auf dem Nachbargrundstück. Arbeiter haben kurz nach dem Krieg beim Bau des Postamts eine Fallgrube mit Frauenskeletten auf Holzspießen entdeckt. In Staatshotel der toten Mädchen lernt der durch Spielsucht verarmte Pierre Fouquieres den Anwalt Georges Danton kennen. Dieser verspricht ihm Reichtum, wenn sich der Lebemann um die Anliegen gewisser Staatsgäste kümmert. Das Angebot hat einen mörderischen Beigeschmack.

In weiteren Kurzgeschichten schildert der Autor seine bewegte Jugendzeit in der Stadt der Künste. Wenn seine Freunde aus Deutschland zu Besuch gekommen sind, haben sich erzählenswerte Vorfälle ereignet. Teilweise gefährlich und andere mit einem Touch zum Komischen. Dietz verwischt die Realität mit pointierten Übertreibungen. Mit 136 Seiten und authentischen Fotos ist das Buch ein idealer Reisebegleiter.

Ein Teil der Bilder stammen von Ingrid Ruch und Martin Fenske, die ebenfalls zum Contrabasta-Team gehören.

Das Lesevergnügen kostet 12,50 EUR. Die ISBN lautet 978-3-75439-892-0.

Contrabasta ist kein Verlag, sondern ein Künstlergruppe um Pierre Dietz, die BoD für die Herstellung und den Vetrieb nutzt.

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