COLLECTIVE PRACTICES-neue Reihe zur Rolle des Kollektiven

Kuratorisches Statement
Durch die aktuelle Pandemie Situation hat das Thema „collective practices“ eine ganz neue Dimension und Relevanz bekommen. Als Experiment konzipiert, gemeinsam mehr Erfahrung in kollektiver Praxis auf verschiedenen Ebenen zu erproben, wird das geplante Projekt von einer weltweiten Situation eingeholt, in der unser aller Interdependenz so deutlich wird wie vielleicht nie zuvor.

COLLECTIVE PRACTICES war mit dem Anliegen geplant, kollektive Praxis zu erproben und dabei Fragen kollektiver Autorenschaft und gesellschaftlicher Narrative, Praktiken von Care und Solidarität, sowie Organisation kultureller Arbeit ins Visier zu nehmen. Und dabei auch Menschen in ihrem Interesse zusammenzubringen, gemeinsame Handlungsfähigkeit gegenüber neoliberalen und autoritären Strukturen und für ein Neudenken gesellschaftlichen und kulturellen Lebens und Arbeitens gemeinsam zu entwickeln. Mit dem Ausbruch von Covid-19 sind diese Praktiken schlagartig überlebenswichtig geworden. Plötzlich trägt ganz offensichtlich jeder einzelne Mensch eine Mitverantwortung für alle anderen to #stayathome. Innerhalb von kurzer Zeit haben so viele Menschen weltweit Kollektivinitiativen gestartet, die in Solidarität mit denjenigen stehen, die sowohl von der Epidemie als auch den damit verbundenen öffentlichen Health Care Maßnahmen stark betroffen sind – weil ihr Einkommen wegbricht, weil sie krank und isoliert sind, weil sie nicht versorgt werden etc.

Entsprechend haben wir das COLLECTIVE PRACTICES Programm, das ursprünglich im April anfangen sollte, umstrukturiert, um „collective practices“ auch auf die Dringlichkeit des aktuellen Moments zu beziehen. Anstatt die geplanten Veranstaltungen auf unbestimmte Zeit zu verschieben, möchten wir auf diesen Moment eingehen durch ein zunächst online stattfindendes Programm, das ganz konkret auf gerade aktuelle Fragen und Initiativen kollektiver Praxis eingeht, diese unterstützt und reflektiert. Was können wir auch aus der aktuellen Situation für zukünftige gesellschaftliche Herausforderungen lernen, wie möchten und müssen wir uns neu organisieren? Gleichzeitig arbeiten wir mit den bereits bestätigten Künstler*innen daran, Teile ihrer Projekte auch zu anderen geplanten Themen bereits online zu starten.

Dabei möchten wir die uns für die nächsten Wochen und Monate zur Verfügung stehenden Ressourcen nutzen, um aktuelle künstlerische Beiträge, praktische Erfahrungen und theoretische Überlegungen zu kollektiver Praxis, gerade auch in Bezug auf die aktuelle Situation, einbeziehen und honorieren zu können. Meldet euch gerne bei uns, wenn ihr gerade an etwas arbeitet, was für COLLECTIVE PRACTICES interessant sein könnte: collective.practices@acudmachtneu.de

Link zum Download Ordner: https://my.pcloud.com/publink/show?code=XZSfbTkZYNlRhUypgxp3oSEzhXaaGf5qvWlk

Eine Veranstaltung von ACUD MACHT NEU, kuratiert von Andrea Goetzke, Inga Seidler, Daniela Silvestrin

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Bildquelle: Julie Gayard