„Wenn Lebensmittel krank machen“ – Expertengespräch der DKV

Wenn Lebensmittel krank machen

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Frisches Obst, Milch und Getreideprodukte gelten als Bestandteile einer gesunden und ausgewogenen Ernährung. Allerdings können nicht alle Menschen diese Lebensmittel ohne weiteres genießen. So leiden 13 Prozent der Deutschen an einer Lebensmittelunverträglichkeit, auch Lebensmittelintoleranz genannt. Das ergab eine im Auftrag von ERGO durchgeführte repräsentative Umfrage von Ipsos*. Befragt wurden 16- bis 70-jährige Frauen und Männer. Dr. Wolfgang Reuter, Gesundheitsexperte der DKV Deutsche Krankenversicherung, kennt den Unterschied zwischen einer Intoleranz und einer Allergie. Er erklärt außerdem, wie sich eine Lebensmittelunverträglichkeit feststellen lässt.

Oft wird eine Lebensmittelunverträglichkeit fälschlicherweise mit einer Lebensmittelallergie gleichgesetzt. Wo liegt der Unterschied?
Bei einer Lebensmittelintoleranz kann der Körper ein Lebensmittel oder einen Nahrungsbestandteil nicht aufnehmen oder verdauen. Meist fehlen den Betroffenen geeignete Enzyme, die für eine geregelte Verdauung notwendig sind. Daher zählen in erster Linie Magen-Darm-Beschwerden zu den klassische Symptomen einer Nahrungsmittelunverträglichkeit. Auch Mangelerscheinungen in Folge der schlechten Verwertung bestimmter Nährstoffe können mögliche Folgen sein. Bei Lebensmittelallergien dagegen trifft das Immunsystem sozusagen „falsche Entscheidungen“: Es nimmt harmlose Proteine aus den betreffenden Nahrungsmitteln als Bedrohung wahr. Um sich gegen diese Eindringlinge zu Wehr zu setzen, bildet das Immunsystem sofort spezifische Antikörper, die typische allergische Reaktionen wie Juckreiz, Quaddelsucht, Husten, Atemnot und sogar Kreislaufversagen auslösen. Meist reichen bereits kleinste Mengen des betreffenden Nahrungsbestandteils aus, um diese Symptome hervorzurufen. Personen mit einer Lebensmittelintoleranz können das jeweilige Produkt dagegen oft in geringem Umfang beschwerdefrei zu sich nehmen. Es gibt allerdings auch bestimmte Formen von Lebensmittelintoleranzen (zum Beispiel Konservierungsmittel, Lebensmittelfarbstoffe), die bei Verzehr kritischer Mengen gleiche Symptome wie bei einer Lebensmittelallergie auslösen können.

Was sollten Personen tun, die den Verdacht haben, an einer Lebensmittelintoleranz gegenüber einem oder mehreren Nahrungsmitteln zu leiden?
Wer nach dem Verzehr bestimmter Lebensmittel immer wieder unter Beschwerden leidet, sollte sich an einen Arzt wenden. Dieser kann ermitteln, ob den Symptomen eine Unverträglichkeit oder eine Allergie zugrunde liegt, oder ob es sich dabei um Anzeichen einer anderen Erkrankung handelt. Es ist in jedem Fall ratsam, im Vorfeld des Arzttermins ein Ernährungs-Tagebuch zu führen. Dort sollten Betroffene möglichst detailliert den Zeitpunkt und die Zutaten einzelner Mahlzeiten sowie die Reaktion des Körpers darauf dokumentieren. Ob eine Intoleranz oder Allergie vorliegt, kann der Arzt mithilfe verschiedener Tests feststellen – bei Verdacht auf Fruchtzucker- oder Milchzuckerunverträglichkeit zum Beispiel mit einem Atemtest. Lebensmittelallergien prüft der Arzt mit einem sogenannten kontrollierten Expositionstest. Steht die Diagnose fest, sollte der Betroffene seine Ernährungsgewohnheiten mit einem Fachmann besprechen. Der Arzt berät auch zu einer Ernährungsumstellung, falls Betroffene ein Lebensmittel lebenslang vermeiden müssen.

Welche Formen der Lebensmittelintoleranz treten besonders häufig auf?
Bei der Hälfte aller Nahrungsmittelunverträglichkeiten handelt es sich um eine Milchzuckerunverträglichkeit, auch Lactoseintoleranz genannt. Sie entsteht durch einen Mangel an Laktase – einem Enzym, das der Körper benötigt, um Milchzucker aufzuspalten. Dieser kann infolgedessen nicht in den Blutkreislauf aufgenommen werden und bleibt im Dickdarm zurück. Dort bauen Darmbakterien den Milchzucker ab und verursachen dabei Bauchschmerzen, Blähungen und Durchfall, in einigen Fällen auch Schwindel oder Kopfschmerzen. Auch eine Glutenunverträglichkeit ist weit verbreitet. Sie macht sich nach dem Verzehr verschiedener Getreidesorten bemerkbar. Das darin enthaltene Gluten löst eine Entzündung des Dünndarms aus. Die Folge: Der Körper kann wichtige Nährstoffe nicht mehr aufnehmen. Durch die dauerhafte Unterversorgung des Körpers drohen den Betroffenen Wachstumsstörungen oder Knochenerkrankungen. Ein Lichtblick für alle, die dennoch nicht auf Milch- oder Getreideprodukte verzichten möchten: Inzwischen ist eine Vielzahl an lactose- und glutenfreien Lebensmitteln auf dem Markt, die Betroffene trotz ihrer Erkrankung beschwerdefrei zu sich nehmen können.
*Quelle: Ipsos i:Omnibus
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Kurz-/ Onlinefassung:
8 Fakten zu Lebensmittelintoleranzen
von Dr. Wolfgang Reuter, Gesundheitsexperte der DKV Deutsche Krankenversicherung

1.*-13 Prozent der Deutschen leiden an einer Lebensmittelunverträglichkeit, auch -intoleranz genannt
2.*-Eine Lebensmittelintoleranz ist keine Lebensmittelallergie.
3.*-Bei einer Lebensmittelintoleranz fehlen den Betroffenen geeignete Enzyme, die für eine geregelte Verdauung notwendig sind.
4.*-Bei einer Lebensmittelallergie bildet das Immunsystem spezielle Antikörper.
5.*-Ein Arzt kann mittels verschiedener Tests feststellen, ob man an einer Unverträglichkeit oder einer Allergie leidet.
6.*-Häufig verbreitete Lebensmittelintoleranzen sind Lactoseintoleranz und Glutenunverträglichkeit.
7.*-Eine Lactoseintoleranz entsteht durch den Mangel an Lactase, einem Enzym, das Milchzucker aufspaltet.
8.*-Bei einer Glutenunverträglichkeit führt das in Lebensmitteln enthaltene Gluten zu einer Entzündung des Dünndarms.
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Die DKV ist seit über 80 Jahren mit bedarfsgerechten und innovativen Produkten ein Vorreiter der Branche. Der Spezialist für Gesundheit bietet privat und gesetzlich Versicherten umfassenden Kranken- und Pflegeversicherungsschutz sowie Gesundheitsservices, und organisiert eine hochwertige medizinische Versorgung. 2013 erzielte die Gesellschaft Beitragseinnahmen in Höhe von 4,8 Mrd. Euro. Die DKV ist der Spezialist für Krankenversicherung der ERGO Versicherungsgruppe und gehört damit zu Munich Re, einem der weltweit führenden Rückversicherer und Risikoträger.
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