240 Wermekes-Trophäen für den weltberühmten roten Punkt

Entwurf des Kiersper Gestalters krönt die Preisverleihung des Red Dot im Essener Aalto-Theater

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Designer Günter Wermekes gestaltet 240 Trophäen für den weltberühmten Red Dot.

Mit einer Sonderausstellung unter dem Titel „Dauernde, nicht endgültige Form“ feiert das „Red Dot Design Museum“ in diesem Jahr vom 29. Juni bis 23. August „60 Jahre Designgeschichte in Essen – von der Industrieform zum Red Dot“. Seit 1955 markiert das dort ansässige Design Zentrum Nordrhein-Westfalen international herausragendes Produktdesign mit seinem berühmten roten Punkt. Eine besonders innige Beziehung zum Red Dot, der weltweit zu den begehrtesten Design-Auszeichnungen zählt, hat der Kiersper Designer Günter Wermekes – und das nicht etwa deshalb, weil er im Gründungsjahr des Essener Designmuseums das Licht der Welt erblickte. Der vielfach ausgezeichnete Gestalter aus dem Sauerland wurde 2013 dazu auserkoren, eine neue Skulptur für den „Red Dot: Best of the Best“ zu kreieren – in der Gilde der Designer ein „Ritterschlag“ der besonderen Art. Außerdem sitzt Wermekes bereits zum zweiten Mal in der hochkarätig besetzten Jury, die für die Vergabe der Designpreise verantwortlich ist.

Prof. Dr. Peter Zec, Initiator und Geschäftsführer des Red Dot Awards, ist nach wie vor begeistert von der gestalterischen Qualität der Wermekes-Skulptur: „Günter Wermekes hat mit Edelstahl und dem Schwarz der Kohle eine Trophäe gestaltet, die als ästhetischer, zeitgemäßer Ausdruck unseres Awards dessen besondere Qualität vermittelt.“ In der Kiersper Manufaktur des Perfektionisten Günter Wermekes läuft indessen die handwerkliche Fertigung der Trophäen für die Preisträger 2015 auf Hochtouren. Immerhin gilt es, 240 Exemplare für die diesjährigen Gewinner der begehrten Auszeichnung termingerecht fertigzustellen, die im Laufe des Jahres in den drei Kategorien „Product Design“, „Communication Design“ und „Design Concept“ in Essen, Berlin und Singapur verliehen wird.

Minimalistische architektonische Grundstruktur

Elf Edelstahl-Stäbe, die kreisförmig in einem zylindrischen, schwarzen Kunststoffsockel befestigt sind, bilden die minimalistisch-architektonische Grundstruktur der Wermekes-Trophäe. Vier Stäbe fehlen in der 15er-Teilung, wodurch der Blick freigegeben wird auf eine schmale Plexiglas-Tafel. Sie präsentiert das markante rote Red-Dot-Logo und die Informationen zum Preis. Die Grundfarbe der Tafel ist – je nach thematischem Bereich – Schwarz oder Weiß. Materialität, Gewicht und Verarbeitung strahlen hohe Wertigkeit aus – sowohl optisch als auch haptisch. Letzteres ist von besonderer Bedeutung für diese Skulptur, weil sie bei der Überreichung angenehm in der Hand liegen soll. Bewegt man sich um die Skulptur oder dreht man sie, entstehen durch die Überlagerung von Linien interessante Moire-Effekte, die Bewegung und Dynamik simulieren.

Fester Bestandteil der Bühnen-Architektur bei der Preisverleihung ist eine knapp zweieinhalb Meter hohe Adaption der im Original 35 Zentimeter großen Trophäe. Prof. Dr. Zec: „Die Red-Dot-Trophy verschmilzt seit 2013 auf der Bühne der Red-Dot-Gala mit den stolzen Preisträgern und macht deren Ehrung durch einen ,Red Dot: Best of the Best“ weithin sichtbar.“ Die „XXL-Version“ der Wermekes-Trophäe ist mit einem Drehmotor ausgestattet und hat ihren Stammplatz im Red-Dot-Museum im Weltkulturerbe Zeche Zollverein in Essen.

Besondere internationale Wertschätzung

Eine besondere internationale Wertschätzung erfuhr Wermekes“ Kompetenz als Trophäen-Designer 2014 durch die Einladung in die taiwanesische Hauptstadt Taipeh zur Teilnahme am Wettbewerb für die Gestaltung der Tang-Prize-Medaille. Dieser Preis wurde 2012 von dem taiwanesischen Geschäftsmann Samuel Yin für herausragende wissenschaftliche und gesellschaftspolitische Leistungen gestiftet, ist mit einer Million Euro dotiert und gilt als vergleichbar mit dem Nobelpreis. Aus 61 international renommierten Gestaltern wurden schließlich zehn Finalisten ausgewählt, die aus Feingold 999 eine Medaille formen sollten. Günter Wermekes entschied sich bei seinem Entwurf für eine als dreidimensionale Skulptur gestaltete Medaille, verpackt in einer hochwertigen Präsentations-Schatulle aus Walnussholz. Obwohl die Wermekes-Version letztendlich nicht realisiert wurde, war die Teilnahme an diesem Gestaltungswettbewerb mit großem Rahmenprogramm und angemessener Dotierung für ihn eine faszinierende Erfahrung.

Entwurf und Anfertigung individueller Preise und Trophäen haben sich in den letzten Jahren für Günter Wermekes zu einem besonderen Schwerpunkt seiner gestalterischen Arbeit entwickelt. Dabei ist dem Designer besonders wichtig, durch Form, Materialwahl und Gesamt-Anmutung einen konkreten Bezug zum Thema oder zum Anlass der Preisvergabe herzustellen. Bisweilen erschließt sich dem Betrachter dieser Bezug nicht auf den ersten Blick, sondern erst durch eine andere Perspektive oder durch ein bestimmtes gestalterisches Detail. Wie zum Beispiel beim „Innovationspreis Sauerland“, bei dem die auf einem schwarzen Kunststoff-Sockel angeordneten Edelstahl-Stäbe in der Draufsicht das Sauerland-„S“ formen.

Schmuck und Skulpturen in bester Bauhaus-Tradition

Ein schöner Ausgleich dazu sind für den Kiersper Designer die freien Arbeiten. Form und Proportionen seiner Skulpturen, die zumeist Edelstahl mit rostendem Stahl kombinieren, lassen die innige Beziehung des Gestalters zur Architektur erahnen. Wermekes: „Mich fasziniert der Mut eines Le Corbusier, sich selbst zu trauen, entgegen allem Zeitgeist eigene Empfindungen und Gedanken zu verwirklichen.“ Und er lässt sich begeistern von Architekten wie Tadao Ando aus Japan oder Peter Zumthor aus der Schweiz, „die den Minimalismus zur Perfektion treiben, die Dinge auf ihr eigentliches Wesen reduzieren, um auf diese Weise ihren Sinn freizulegen.“

Vieles davon spiegelt auch die von der Bauhaus-Tradition inspirierte, zeitlose Schmuck-Kollektion von Günter Wermekes wider. In ihrer Reduziertheit auf architektonische Grundformen und in der handwerklichen Perfektion des gelernten Goldschmiedes, mit der hier beispielsweise Edelstahl mit Brillanten kombiniert wird, ist sie sicherlich nach wie vor einzigartig – und im besten Bauhaus-Sinne zeitlos.

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