Verbraucher wollen umweltfreundliche Agrarpolitik Greenpeace: Geplante Agrarbeschluesse verschaerfen Klimaproblem

greenpeace_200x31 Verbraucher wollen umweltfreundliche Agrarpolitik Greenpeace: Geplante Agrarbeschluesse verschaerfen Klimaproblem

(BSOZD.com-NEWS) Hamburg/Brüssel. Nach einer aktuellen Umfrage von Greenpeace spricht sich eine grosse Mehrheit der Bundesbuerger fuer eine klimafreundliche europaeische Landwirtschaftspolitik aus.

Dazu zaehlt die Kuerzung der Agrarsubventionen zugunsten von mehr Klima- und Umweltschutz (60,6 Prozent der Befragten). Ausserdem soll die Milcherzeugung auf den Bedarf im Binnenmarkt begrenzt bleiben (75,5 Prozent). Die aktuell in Bruessel zu einem „Gesundheitscheck“ der Agrarpolitik tagenden Landwirtschaftsminister planen hingegen eine Erhoehung der Milchquoten um fuenf Prozent. Nach Schaetzungen von Greenpeace muessten dafuer allein in Deutschland 200.000 Kuehe mehr gehalten werden. Die Treibhausgasemissionen der Tiere wuerden rund einer Million Tonnen CO2 entsprechen. Ebenso viele Klimagase stossen eine halbe Million Autos aus.

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„Von einem Gesundheitscheck kann hier keine Rede sein“, sagt Martin Hofstetter, Landwirtschaftsexperte von Greenpeace. „Die europaeische Landwirtschaft leidet nicht unter Schnupfen, sie haengt am Subventionstropf auf der Intensivstation. Mit ihren Beschluessen verschaerfen die europaeischen Agrarminister Umwelt- und Klimaprobleme und treiben gleichzeitig baeuerliche Betriebe in den Ruin. Fuenf Prozent mehr Milch bedeuten steigende Treibhausgase, sinkende Erzeugerpreise und teure Ueberschuesse.“

Im Auftrag von Greenpeace hat die Gesellschaft fuer Konsumforschung (GfK) im November 2008 eine repraesentative Umfrage unter 1.000 Bundesbuergern durchgefuehrt. Drei Viertel der Befragten stimmten einer Begrenzung der Milchproduktion zu, auch wenn dies zu hoeheren Preisen fuehren wuerde. Fuer den subventionierten Export von ueberschuessigen Molkereiprodukten setzten sich dagegen nur ein Drittel der Befragten ein.

„Den Verbrauchern liegt eine gerechte Bezahlung der Milchbauern mehr am Herzen als die Exportinteressen der Molkereiindustrie“, sagt Hofstetter. „Trotzdem ruft der Milchindustrieverband nach neuen Exportsubventionen. Da es aber weder innerhalb noch ausserhalb der EU eine zusaetzliche Nachfrage nach Milchprodukten gibt, fuellen sich die Lager schon wieder mit Milchpulver und Butter.“

Greenpeace fordert die Agrarminister auf, die Milcherzeugung auf den tatsaechlichen Bedarf zu begrenzen und einen groesseren Anteil der Foerdermittel fuer Klimaschutzmassnahmen zu verwenden. Durch eine Klimasteuer auf Stickstoffduenger, ein Verbot von Gruenlandumbruch, eine Wiedervernaessung von Moorboeden und der Reduzierung der Fleisch- und Milcherzeugung koennte zudem rund die Haelfte der Klimagas-Emissionen aus der Landwirtschaft eingespart werden.

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